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Employer Branding Teil 3 – Welche Employer Branding Maßnahmen und Strategien gibt es?

Als Unternehmen versucht man immer die besten, talentiertesten und motiviertesten Mitarbeiter*innen für sich zu gewinnen. Dabei entscheidet es sich oft durch das Employer Branding, ob Sie für Jobsuchende als Arbeitgeber in Frage kommen. Für ein langfristig erfolgreiches Employer Branding brauchen Sie eine richtige Strategie. Nur so können Sie das Image entwerfen, welches Sie dann von anderen Firmen unterscheidet. Welche Maßnahmen und Strategien es im Employer Branding gibt, erklären wir hier.

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Ziele der Employer Branding Maßnahmen

Richtig angewandt schärft das Employer Branding das Unternehmensprofil. Zugleich hilft es, dieses strategisch und systematisch zu verbessern. Denn beim Employer Branding geht es um viel mehr als nur die Mitarbeitergewinnung. Es ergeben sich aus dem Employer Branding zwei Ziele. Diese sind beide für den langfristigen Erfolg des Unternehmens verantwortlich.

Die Gewinnung von Mitarbeiter*innen: Hier geht es um das Recruiting. Dieses kann durch Employer Branding wesentlich leichter werden. Eine gute Strategie ist hier wichtig um die Zielgruppe, also die Talente und Bewerber*innen , richtig zu erreichen.

Die Bindung von Mitarbeitern*innen: Ein gutes Employer Branding verbessert auch die Loyalität bestehender Angestellter zum Unternehmen. Durch Wertschätzung und richtige Kommunikation können die Beschäftigten langfristig an das Unternehmen gebunden werden.

Daher sollte das Management und der Human Ressource Bereich eines Unternehmens auf die Maßnahmen und Strategien des Employer Branding großen Wert legen. Werden diese Punkte vernachlässigt, gehen die besten Talente im schlimmsten Fall zur Konkurrenz.

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Für die richtige Employer Branding Strategie müssen Sie sich die richtigen Fragen stellen!

Vorteile des Employer Brandings

Bevor wir mit den Maßnahmen und Strategien starten, schaffen wir hier einen noch einen Überblick über die Vorteile:

  • Eine gut positionierte Arbeitgebermarke wirkt auf potentielle Jobkandidat*innen anziehend.
  • Die Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen wird einfacher
  • Die aktuellen Angestellten fühlen sich mehr mit dem Unternehmen verbunden. Trägt zur Mitarbeiterbindung bei.
  • Verbessert das allgemeine Unternehmensimage.
  • Erhöht den Bekanntheitsgrad des Unternehmens.
  • Employer Branding erhöht nicht nur die Zahl der Bewerbungen, sondern verbessert auch die Passgenauigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten.
  • Es trägt zu einem verbesserten Betriebsklima bei.
  • Die Arbeitsproduktivität wird ebenfalls gesteigert. Das Employer Branding wirkt sich positiv auf die Motivation aus.
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Für die Ihre individuelle Employer Branding Strategie brainstormen Sie mit Ihren Mitarbeiter*innen gemeinsam.

Erfolgreiche Employer Branding Strategien

Ohne eine richtige Strategie verpufft jede Maßnahme ohne den gewünschten Effekt. Dann wird nur Zeit und Geld verschwendet. Oft werden Social Media Kanäle falsch oder eben nicht zielgerichtet genutzt. Die Gründe dafür sind verschieden. Doch liegt es oft an einer fehlenden Strategie. Die Ansprüche der potentiellen Kandidatinnen und Kandidaten an ein Unternehmen steigen. Die besten Talente wählen Ihre*n Arbeitgeber*in genau aus.

Für viele Firmen ist es schwierig ein klares Profil aufzubauen. Um eine Strategie zu entwerfen beginnt man am besten mit dem Status Quo. Faktoren, wie zum Beispiel eine wertschätzende Kultur, Entwicklungsmöglichkeiten, ein innovatives Umfeld oder die Devise „fordern und Fördern“, sind wichtig aber heute selbstverständlich. Deswegen bieten sich diese Punkte nicht als Grundlage für Employer Branding Strategie an.

Zu Beginn der Strategiefindung sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  • Welche Faktoren machen uns besonders?
  • Wie sieht unser aktuelles Image als Arbeitgeber*in aus?
  • Wirken wir für unsere Mitarbeiter*innen als Unternehmen attraktiv? Wenn ja, warum?
  • Aus welchen Gründen sollten Mitarbeiter*innen bei uns bleiben?
  • Finden uns die besten Talente attraktiv?
  • Welche Faktoren findet unsere Zielgruppe überhaupt attraktiv?
  • Wo und wie können wir unsere Zielgruppe erreichen?
  • Was kann uns als Unternehmen attraktiver machen?
  • Durch welche Faktoren können wir uns klarer abgrenzen und besser positionieren?

Bei der Beantwortung dieser Fragen ist es sehr wichtig, sich an die Realität zu halten. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die sich anbieten und auch wirklich umsetzen lassen. Denn wirbt man mit falschen Fakten, führt das zu Enttäuschung und zum Gegenteil.

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Überlegen Sie gut, welche Employer Branding Maßnahmen in Ihrem Unternehmen umsetzbar sind.

Entwicklung einer Employer Branding Strategie

Für die Entwicklung einer guten Employer Branding Strategie ist Vorarbeit nötig. Dazu gehört unter anderem die Identifikation von Stärken und Schwächen.

Hilfreich dabei kann der Employer Branding Trichter sein. Dieser teilt sich in 4 Schritte:

  • Analyse: Stärken Schwächen-Analyse sowie Beantwortung der oben genannten Fragen. Auch das Identifizieren der Kernzielgruppe und das Skizzieren eines Markenbildes gehört hier dazu.
  • Kanalaufbau und Markenkommunikation: Wenn man die Zielgruppe identifiziert hat und das Markenbild klar ist, muss man die zu Iden Ergebnissen passenden Kanäle finden. Diese gilt es dann zu designen und aufzubauen. Dazu können zum Beispiel Kanäle wie Facebook, Instagram oder LinkedIn gehören.
  • Mitarbeiter*innen aktivieren: Wenn die vorhergegangenen Punkte erfolgreich definiert wurden, ist es wichtig, auch die eigenen Angestellten mit ins Boot zu holen. Diese müssen für die geplanten Content Maßnahmen gewonnen werden und aktiv mithelfen, die Arbeitgebermarke aufzubauen.
  • Neue Mitarbeiter*innen finden: Im letzten Schritt geht es um die Gewinnung von neuem Personal durch die Employer Branding Maßnahmen. Hier sieht man, ob die umgesetzten Maßnahmen zum Erfolg führen oder noch ausgebaut werden müssen.

Die eigentliche Arbeit beginnt mit der Redaktionsarbeit. Denn die Inhalte und die Content Strategie machen das Employer Branding erst erfolgreich. Die Inhalte müssen auf die definierte Zielgruppe und die gewählten Kanäle angepasst werden. Es gilt auch festzulegen, welche Inhalte Sie wie und wann veröffentlichen, um die gewünschten Effekte aufzulösen. Das ist das eigentliche Herzstück des Employer Brandings: Die zielgerichtete Kommunikation der Markenbotschaften.

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Mit der persönlichen Employer Branding Strategie erreichen Sie genau die Jobkandidat*innen, die Sie in Ihrem Unternehmen haben wollen.

Employer Branding Maßnahmen

Die Möglichkeiten der Employer Branding Maßnahmen sind nahezu unbegrenzt. Meist werden diese nur von der eigenen Kreativität und dem verfügbaren Budget eingeschränkt. Heute sehr beliebt sind zum Beispiel Videos. Diese werden dann auf der Homepage, in den sozialen Medien oder auch auf YouTube verbreitet. Damit können virale Effekte erzielt werden. Videos haben meist auch eine sehr hohe Reichweite. Bilder eignen sich ebenso besonders gut für den Imageaufbau. Für Bilder ist Instagram die geeignetste Plattform. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist das Miteinbeziehen der Mitarbeiter*innen. Suchen Sie den direkten Austausch mit Ihren Beschäftigten. Stellen Sie Fragen, wie zum Beispiel:

  • „Was schätzen Sie an Ihrem Arbeitsplatz?“
  • „Welche Dinge stören Sie?“
  • „Wie zufrieden sind Sie mit den Führungskräften?“

Von den Bewerber*innen sollten Sie ebenfalls Feedback einholen. Hier können Sie nachfolgende Dingen fragen:

  • „Was hat Ihnen am Bewerbungsprozess gefallen?“
  • „Welche Dinge fanden Sie angenehmen?“
  • „Was fanden Sie nicht in Ordnung?“

Das zeigt, dass die Meinung anderer geschätzt wird und gleichzeitig ergeben sich Punkte, die Sie verbessern können. Mit diesem Feedback können Sie Ihr Arbeitgeberimage gezielt optimieren. Denn im Employer Branding geht es nicht nur um die Verbreitung des Images, sondern auch um das Verbessern von diesem. Zum Beispiel können Sie für eine bessere Work-Life-Balance Ihrer Mitarbeiter*innen sorgen. Mit dieser Maßnahme sorgen Sie für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz.

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Jobkandidat*innen überzeugen sich dann selbst davon, ob Sie Ihre Arbeitgeberversprechen einhalten.

Tipps für Employer Branding Maßnahmen

Wie bei allen Marken geht es auch bei der Arbeitgebermarke darum, das Versprochene auch einzuhalten. Damit das auch glückt, braucht es gezielte Employer Branding Maßnahmen.

Wir zeigen Ihnen den Weg, der Sie mit wenigen Schritten Ihre Arbeitgebermarke stärken lässt:

  1. Schritt: Optimierung des Arbeitgeberwertversprechens

Das Arbeitgeberwertversprechen ist die Grundlage aller Employer Branding Maßnahmen. Dabei geht es um das Versprechen, das ein Arbeitgeber an sein Personal gibt. Bei dieser Maßnahme ist das Ziel, die Alleinstellungsmerkmale herauszufinden. Was unterscheidet Sie von Ihrer Konkurrenz?

  1. Schritt: Kommunikation der gelebten Unternehmenskultur

Verbreiten Sie die Vorteile Ihres Unternehmens nach innen und nach außen. Denn nicht nur die externe Zielgruppe, sondern auch die Bindung der eigenen Mitarbeiter*innen ist wichtig. Dabei geht es primär um die Kommunikation. Dafür ist auch kein hohes Marketingbudget nötig. Denn auch mit kleineren Maßnahmen lassen sich viele Erfolge erzielen. Nicht jedes Unternehmen hat das Budget, auf großen Karrieremessen vertreten zu sein oder große Firmenevents zu organisieren. Kleine Maßnahmen, die viel bringen, sind zum Beispiel:

  • Die Teilnahme an Arbeitgeberrankings: Das sorgt nicht nur für Feedback, sondern auch für Publicity.
  • Die kontinuierliche Pflege der Karrierewebsite und der Social Media Kanäle: Befüllen Sie diese Kanäle mit Insiderinformationen aus Ihrem Unternehmen. Dabei hilft es Mitarbeiter*innen, Führungskräfte und Kundschaften miteinzubinden. Setzen Sie hier vor allem auf Bilder und Videos. Diese Kanäle können auch für das Recruiting verwendet werden.
  • Schaffen Sie ein Mitarbeiternetzwerk: Kreieren sie einen internen Platz, wo sich Mitarbeiter*innen über Erfahrungen rund um das Unternehmen sowie die Marke austauschen können. Dazu eigen sich Chats oder soziale Netzwerke besonders gut. Daraus können sich gute Beiträge ergeben, die Sie nach vorhergegangener Absprache auch öffentlich posten können.
  1. Schritt: Gewinnen Sie Ihre eigenen Mitarbeiter*innen als Markenbotschafter*innen

Die wohl häufigste Frage beim Smalltalk ist die nach dem Beruf des Gegenübers. Diese Chance sollten Sie unbedingt für Ihr Unternehmen nutzen. Sie fragen sich, wie das geht? Designen Sie für Ihr Personal eine prägnante und originelle Selbst-Präsentation. „Was macht das Unternehmen und den eigenen Job besonders.“ Das sollte aber nicht länger als 30 Sekunden dauern. Damit schaffen Sie auch eine Win-Win-Situation für beide Seiten. So wird Ihre Firma ganz nebenbei als interessanter Dienstgeber präsentiert und der/die Angestellte profitiert davon, immer souverän aufzutreten, wenn nach der Arbeit gefragt wird.

Wenn Sie dann erkennen, dass sich hierbei ein*e Mitarbeiter*in besonders hervortut und diese*r auch Spaß an der Sache hat, dann können Sie diese/n ermutigen das auch öffentlich zu tun. Sei es auf der Karrierewebsite oder auf Fachportalen sowie Blogs. Sie können hier auch überlegen ein „Mitarbeiter/innen werben für neue Mitarbeiter*innen“ Programm ins Leben zu rufen. Dafür sollten Sie Anreize schaffen. Zum Beispiel mit einer Belohnung, wie einem Wellnessgutschein, Theater oder Konzertkarten oder Kinogutscheinen.

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Empfehlungen durch Mitarbeiter*innen, ob über Social-Media-Kanäle oder altmodisch über Mundpropaganda stärken Ihr Employer Branding.

  1. Schritt: Schaffen Sie eine positive Erfahrung für Bewerber*innen

Nichts macht Ihre Employer Branding Bemühungen schneller zunichte, als eine schreckliche Bewerber*innen Erfahrung. Dazu gehören alle Erfahrungen, die ein*e Bewerber*in im Laufe des Bewerbungsprozesses sammelt. Das beginnt bei der Stellensuche, geht über den Bewerbungsvorgang und endet mit der Zusage beziehungsweise der Absage. Machen Jobsuchenden hierbei eine unschöne Erfahrung, wirft das automatisch ein schlechtes Bild auf das Unternehmen. Leider verbreiten sich schlechte Nachrichten viel schneller als positive. Um das zu verhindern, berücksichtigen Sie am besten diese Tipps:

  • Vergewissern Sie sich, dass der Bewerbungsprozess nutzerfreundlich ist. Heute ist die Option der Online-Bewerbung meist Standard. Achtung, diese sollte höchsten drei Schritte erfordern.
  • Gehen Sie sicher, dass Bewerber*innen eine zuverlässige und rasche Rückmeldung erhalten. Das betrifft Zusagen genauso wie Absagen.
  • Achten Sie darauf, dass Telefoninterviews sowie Bewerbungsgespräche professionell geführt werden.
  1. Schritt: Kontakte pflegen

Sie sollten geknüpfte Kontakte weiterhin pflegen. Sie können Ihre Führungskräfte dazu ermutigen, mit anderen Führungskräften in Kontakt zu bleiben. Diese können sich über Persönliche Dinge und berufliches austauschen und von dem Blick nach außen sehr profitieren.

  1. Schritt: Führen Sie Mitarbeiterbenefits ein

Heute kommt kaum mehr ein Unternehmen ohne Mitarbeiterbenefits aus. Denn nicht nur das Gehalt ist von Interesse. Nein. Auch die Zusatzleistungen sind relevant. Dabei lässt sich nicht allgemein sagen, welche die besten Benefits sind. Hier startet man am besten damit, die Belegschaft zu fragen, welche Wünsche Sie haben. Beispiele für Benefits sind:

  • Unterstützung bei der Kinderbetreuung
  • Fitnesskurse
  • Home Office
  • Gleitzeit
  • Zuschüsse zum Mittagessen
  1. Schritt: Kontrollieren Sie regelmäßig die Wirksamkeit Ihres Employer Branding

Überprüfen Sie die Wirksamkeit Ihrer Maßnahmen in regelmäßigen Abständen. Idealerweise haben Sie dafür im Vorfeld Kennzahlen definiert. So können Sie anhand dieser schnell erkennen, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Kennenzahlen dafür können zum Beispiel folgende sein:

  • Die Anzahl der Initiativbewerbungen
  • Die Zahl der Bewerbungen pro Stellenanzeige
  • Die Anzahl an Ferialpraktikantinnen und Praktikaten aus Mitarbeiterfamilien
  • Die Nummer an Ausbildungsabbrüchen
  • Die Zahl der Kündigungen

Das sind aber nur ein paar Beispiele, es gibt natürlich noch weitere Faktoren, welche man berücksichtigen kann.

Fazit

Die Möglichkeiten im Employer Branding sind nahezu grenzenlos. Wichtig ist, dass Sie authentisch sind und Ihren eigenen Weg gehen. Grenzen Sie sich gezielt vom Mitbewerb ab. Vergessen Sie dabei nicht auf die Wirkung von Bildern und Videos. Es ist auch sehr wichtig auf den richtigen Umgang mit Bewerber*innen zu achten. Behandeln Sie diese wie Kundschaft. Denn auch Bewerber*innen, die abgelehnt wurden, sollen noch positiv über Ihr Unternehmen sprechen.