Gehaltsverhandlung

Gehaltsverhandlung – Wie verhandle ich mein Gehalt richtig?

Mit der Gehaltsverhandlung tun sich sehr viele Angestellte schwer. Vor der Verhandlung nach mehr Gehalt sollte man sich so gut wie möglich vorbereiten. Dabei gilt: ein selbstbewusstes Auftreten ist schon die halbe Miete. Wie frage ich nach mehr Gehalt? Was kannst du tun oder was lässt du lieber bleiben? Das und viele weitere Fragen beantworten wir hier.

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Die richtige Vorbereitung auf die Gehaltsverhandlung

Eine gute Vorbereitung ist das A und O bei der Gehaltsverhandlung. Mehr als die Hälfte der Gehaltsverhandlungen gehen positiv aus, wenn der/die Beschäftigte vorbereitet ist.

Ein wichtiger Faktor ist, ob der/die Arbeitnehmer/in hilfsbereit und engagiert auftritt. Die Anzahl der geleisteten Überstunden spielt ebenso eine Rolle. Denn sie werden als großer Arbeitseinsatz gewertet. Dahingehend fließen sie oft in die Entscheidung mit ein.

Gehaltsmöglichkeiten richtig einschätzen

Es ist ebenfalls wichtig, die eigenen Gehaltsmöglichkeiten realistisch einzuschätzen. Dafür solltest du die eigene erbrachte Leistung kennen. Die Dauer der Firmenzugehörigkeit sowie Alter, Aus- und Weiterbildung spielen eine Rolle. Aber ebenso die Berufserfahrung ist für die Einschätzung der Gehaltsmöglichkeiten wichtig. Berufseinsteiger/innen können sich gut am Mindestgehalt laut Kollektivvertrag orientieren.

Die Höhe des Gehalts

Die Höhe des Gehalts ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum Beispiel von der Unternehmensgröße. Dabei gibt es eine Faustregel. Je größer das Unternehmen ist, umso höhere Gehälter werden gezahlt. Der Unternehmensstandort ist genauso wichtig. Denn an starken Wirtschaftsstandorten werden Mitarbeiter/innen durchschnittlich höher bezahlt als an wirtschaftlich schwachen Standorten. Der Bildungsstand ist ebenfalls wichtig.

Hochschulabsolventinnen und -absolventen erzielen in der Regel höhere Gehälter. Andererseits spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle. Wenn du dich in deinem Fachgebiet besser auskennst als andere, kannst du mehr Aufgaben oder mehr Verantwortung übernehmen. Das kann sich dann positiv auf das Gehalt auswirken.

 

Gehaltsverhandlung

 

‘Eigenlob’ für die Gehaltsverhandlung wichtig

Im Gesprächsverlauf der Gehaltsverhandlung ist ‘Eigenlob’ gefragt. Denn bei diesem Gespräch musst du dich und deine Arbeitsleistung gut verkaufen. Schließlich möchtest du mehr Gehalt rausholen. Fingerspitzengefühl ist dabei wichtig. Zu dick auftragen ist nicht förderlich. Es gilt leider zu beachten, dass jeder ersetzbar ist. Doch stimmen deine Leistungen sowie dein Einsatz, ist mehr Gehalt eine wichtige Anerkennung dafür. Und genau in diese Richtung muss das Gespräch verlaufen.

Argumente gut überlegen und vorbereiten

Für die Gehaltsverhandlung sollten drei Argumente vorbereitet werden. Diese dienen der Untermauerung der Gehaltsvorstellung. Daher solltest du diese nicht einfach wahllos im Gespräch verwenden. Mit den Argumenten sollst du begründen, warum du glaubst, mehr Gehalt zu verdienen. Dabei beginnst du am besten mit dem stärksten Argument. Darauf folgt das schwächste Argument und zum Schluss kommt der Hauptgrund. Denn dieser soll dem Verhandlungspartner im Gedächtnis bleiben.

Die Stimmlage bei der Gehaltsverhandlung

Generell gilt in Verhandlungssituationen größtmögliches Selbstbewusstsein auszustrahlen. In diesem Fall ist es aber besonders wichtig, nicht selbstgefällig oder abgehoben aufzutreten.

Im besten Fall sprichst du mit möglichst ruhiger und sachlicher Tonlage.

10 Tipps für die Gehaltsverhandlung – so wird diese zum Erfolg

Du bist mit deinem Job zufrieden. Deine Aufgaben findest du interessant und die Arbeit macht dir Spaß. Mit den Kollegen und Kolleginnen verstehst du dich auch gut. Aber ein wenig mehr Gehalt wäre dann doch gut.

Mit den folgenden 8 Tipps gestaltest du deine Gehaltsverhandlung richtig.

  1. Die Gehaltserhöhung wird nicht gefordert!

Bei sensiblen Themen, wie der Gehaltserhöhung, ist psychologisches und rhetorisches Feingefühl gefragt. Der Ton ist ausschlaggebend. Frage nicht nach einer Gehaltserhöhung. Besser ist die Frage nach einer Gehaltsanpassung. Das klingt weniger fordernd.

  1. Ergreife die Initiative und kenne deinen Marktwert

Sprich deinen konkreten Gehaltswunsch an. Wenn der Wert nicht unrealistisch ist, wird sich dein/e Chef/in auf die Verhandlung mit dir einlassen. Dabei ist es wichtig, deinen Marktwert realistisch einzuschätzen. Bei einer Gehaltserhöhung ist zwischen 3 % und 10 % mehr Gehalt möglich.

  1. Auf Gegenargumente vorbereiten

Dabei gilt es, die Gegenargumente schon zu entkräften, bevor diese zur Sprache kommen. Überlege dir wie dein/e Chef/in gegen eine Gehaltserhöhung argumentieren könnte. Dann überlege dir dazu deine Argumente für die Gehaltsanpassung.

  1. Selbstsicherheit ausstrahlen

Erkläre genau, was du für das Unternehmen geleistet hast. Zeige dabei ebenso, wie wichtig du aktuell sowie in der Zukunft für den Erfolg des Unternehmens bist. Damit signalisierst du, dass du dir über deine Bedeutung für die Firma bewusst bist.

  1. Keine Angst vor der Gehaltsverhandlung

Du hast keinen Grund zur Panik, wenn du dich auf das Gespräch gut vorbereitet hast. Du solltest genau wissen, was du willst. Überlege dir gute Argumente, warum du eine Gehaltserhöhung verdient hast. Dann nutze die Chance und sage ganz ehrlich, was du verdienen möchtest. Die Gegenseite wird allerdings versuchen, deinen Gehaltswunsch zu drosseln. Deswegen solltest du nicht zu tief einsteigen.

  1. Akzeptiere nie gleich das erste Angebot

Du hast die Chance verpasst, als erstes einen Gehaltswunsch zu äußern und dein Arbeitgeber macht dir ein Angebot. Dann darfst du dieses nicht sofort annehmen. Denn du befindest dich in einer Gehaltsverhandlung und zum Verhandeln gehören zwei. Mit einem Angebot zur Gehaltserhöhung zeigt dir dein/e Chef/in, dass die Bereitschaft für einen Verhandlungsspielraum gegeben ist.

  1. Immer sachlich und ruhig bleiben

Es kann vorkommen, dass eine Gehaltsverhandlung hitzig wird. Doch egal, wie sich das Gespräch entwickelt. Bleibe immer ruhig, gelassen und reagiere sachlich und überlegt. Für gewöhnlich geht der Ruhigere erfolgreich hervor.

  1. Flexibilität ist wichtig

Kann dir dein Arbeitgeber kein höheres Gehalt zahlen, muss das noch nicht das Ende sein. Denn wenn ein höheres Gehalt nicht möglich ist, gibt es Alternativen. Zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Beteiligung an den Fahrtkosten, Sonderurlaub, Zuschuss zum Mittagessen oder die Möglichkeit des Home-Office.

  1. Trainiere zu Hause für die Gehaltsverhandlung

Bitte deine/n Partner/in, ein Familienmitglied oder eine/n Freund/in mit dir zu üben. Dabei übernimmt dein Gegenüber die Rolle der/s Vorgesetzten, der nicht sofort auf den Vorschlag eingeht. So kannst du die Tipps schon mal anwenden. Eventuell fallen dir beim Üben noch Argumente oder Kompromisse ein.

  1. Lege auch Gehaltsvereinbarungen für die Zukunft fest

Erkundige dich, in welchen Abständen dein Gehalt angepasst wird. Diese Vereinbarungen solltest du unbedingt auch schriftlich festhalten. So kann es in Zukunft keine Überraschungen geben.

Wie du deine Gehaltsverhandlung FALSCH führst

Mit unseren 10 Tipps haben wir dir gezeigt, wie du dich auf deine Gehaltsverhandlung richtig vorbereitest. Um dir zu verdeutlichen, was richtig ist und was nicht, zeigen wir dir 7 Todsünden der Gehaltsverhandlung. So führst du deine Gehaltsverhandlung NICHT:

  1. Keine oder schlechte Vorbereitung

Niemand hat etwas zu verschenken. So wird es auch eher selten oder gar nicht vorkommen, dass dein Arbeitgeber für eine Gehaltserhöhung auf dich zukommt. Diese muss von dir ausgehen und eingeleitet werden. Dabei musst du zeigen das deine Arbeit mehr wert ist. Und das funktioniert nur mit guten Argumenten.

  1. Das Timing passt nicht

Firmenveranstaltungen, wie die Weihnachtsfeier oder ein Betriebsausflug, sind unpassende Zeitpunkte für eine Gehaltsverhandlung.

  1. Unpassende oder falsche Argumente

Die Mieterhöhung, der Wunsch nach neuen Möbeln oder der Hausbau sind nicht die Argumente, die Vorgesetzte bei der Gehaltsverhandlung hören möchte.

  1. Kein konkretes Gehalt angeben

Vor dem Gespräch solltest du dir auch über die konkrete Höhe des Gehaltswunsches klar sein. Denn dein/e Chef/in wird eine genaue Zahl hören wollen.

  1. Das Gehalt zu hoch ansetzten

In der Gehaltsverhandlung wird der/die Vorgesetzte versuchen, ihren Gehaltswunsch zu drücken. Daher ist es ratsam, einen höheren Betrag zu nennen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Pokere nicht zu hoch. Wenn der Wunsch zu unrealistisch ist, wirft das ein schlechtes Licht auf dich. Und die Chance auf ein höheres Gehalt ist ebenso verpasst.

  1. Das Gehalt wird zu niedrig angesetzt

Verkaufe dich nicht unter Wert. Das ist das andere Extrem. Setze deinen Gehaltswunsch nicht aus Unsicherheit zu niedrig an. Es ist wichtig, dass du deine Leistungen richtig einschätzen kannst. Denn schließlich bekommt nicht der/die Kandidat/in mit dem niedrigeren Gehaltswunsch die offene Stelle.

  1. Erpresse dein Gegenüber nicht

Bemerkungen wie „wo anders könnte ich mehr verdienen“ reichen dafür bereits oft aus.

Gescheiterte Gehaltsverhandlung – Was tun, wenn das Gespräch scheitert?

Es kann auch passieren, dass die Vorbereitung nichts gebracht hat und das Gespräch scheitert. Hierfür können auch wirtschaftliche Gründe verantwortlich sein. Zum Beispiel ist es dem Arbeitgeber derzeit nicht möglich, mehr Gehalt zu zahlen. Diese Erfahrung ist frustrierend. Das können alle nachvollziehen, die schon einmal in dieser Situation waren.

Ein Plan B für die Gehaltsverhandlung

Daher ist auch wichtig, eine gute Exit-Strategie zu haben, um das eigene Gesicht zu wahren. Damit kann man versuchen, wenigstens noch Sachbezüge herauszuholen. Richtig ist es, in jedem Fall einen kühlen Kopf zu bewahren und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Dem/r Vorgesetzten die Meinung deutlich ins Gesicht zu sagen oder gar auf der Stelle zu kündigen, sind keine guten Pläne.

Besser ist es, das Gespräch sacken zu lassen. Ist die Unzufriedenheit dennoch zu groß und ein Jobwechsel erscheint dir als einziger Ausweg? Dann ist es vorteilhaft, sich in aller Ruhe nach etwas Neuem umzusehen. Ein neuer Job bringt auch immer neue finanzielle Möglichkeiten.

Fazit für die Gehaltsverhandlung

Abschließend ist festzuhalten, dass eine gute Vorbereitung das Wichtigste bei einer Gehaltsverhandlung ist. Bist du zu früh auf ein zu niedriges Angebot eingestiegen, kannst du dieses nachverhandeln. Hier gilt es, sich sehr gute Argumente zu überlegen. Wie zum Beispiel unbekannte Jobanforderungen oder Aufgaben. Besser ist es jedoch, erst nach den ersten Erfolgen und Leistungen Nachverhandlungen zu führen. Nur wegen einer gescheiterten Gehaltsverhandlung den Job zu wechseln, sollte gut überlegt sein. Wenn du dich dann aber doch lieber nach einem neuen Job umsehen möchtest, solltest du dich informieren, welche Jobs Zukunftsperspektive haben.

 

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