Dienstzeugnis Codes

Negative Dienstzeugnis Codes: Das bedeuten sie wirklich

Per Gesetz sind negative Dienstzeugnis Codes verboten, die es Arbeitnehmer/innen erschweren, einen neuen Job zu finden. Trotzdem ist es leider manchmal so, dass hinter scheinbar positiven Formulierungen negative Wertungen versteckt werden. Welche du davon unbedingt kennen musst, verraten wir dir hier.

Einfaches vs. qualifiziertes Dienstzeugnis – das ist der Unterschied

Obwohl dein ehemaliger Arbeitgeber nicht rechtlich dazu gezwungen ist, ein qualifiziertes Dienstzeugnis auszustellen, solltest du es dennoch einfordern. Denn anders als beim einfachen Arbeitszeugnis, sind im qualifizierten Dienstzeugnis Aussagen zu deinen Tätigkeiten, der Qualität deiner Leistung und deinem Sozialverhalten enthalten.

Wann kann ich ein Dienstzeugnis verlangen?

Im besten Fall verlangst du ein Dienstzeugnis sofort, nachdem dein Arbeitsverhältnis beendet wurde. Rechtlich verjährt der Anspruch auf die Ausstellung eines Arbeitzeugnisses erst nach 30 Jahren – außer es ist anders im jeweiligen Kollektiv- oder Arbeitsvertrag festgelegt.

Dienstzeugnis Codes

Negative Dienstzeugnis Codes: Diese solltest du kennen

Wir haben die Bedeutung der wichtigsten und häufigsten negativen Dienstzeugnis Codes für dich zusammengefasst:

Arbeitsweise:

  • Der Mitarbeiter hat sich stets bemüht.
    Klartext: Bemüht ja, herausgekommen ist aber nicht viel.
  • Die Mitarbeiterin hat alle Arbeiten ordnungsgemäß erledigt.
    Klartext: Die Mitarbeiterin hat keine Eigeninitiative gezeigt.
  • Der Mitarbeiter hat unseren Erwartungen entsprochen.
    Klartext: Er hat zwar den Erwartungen entsprochen, wir waren mit der Leistung aber nicht besonders zufrieden.
  • Beim Projekt XY hat sich die Mitarbeiterin mit ganzer Kraft eingesetzt.
    Klartext: Die Mitarbeiterin hat sich NUR bei diesem Projekt eingesetzt.
  • Der Mitarbeiter hat sich im Rahmen seiner Fähigkeiten eingesetzt.
    Klartext: Der Rahmen seiner Fähigkeiten war aber ziemlich beschränkt.

Persönlichkeit:

  • Das Verhalten der Mitarbeiterin gegenüber den Vorgesetzten und Kolleg/innen gab im Allgemeinen keinen Anlass zu Beanstandungen.
    Das Verhalten war schlecht, aber man konnte nicht viel dagegen machen.
  • Die Mitarbeiterin verfügt über Fachwissen und großes Selbstvertrauen.
    Klartext: Viel Gerede, nichts dahinter.
  • Die Mitarbeiterin war stets in der Lage, ihre Meinung zu verteten.
    Klartext: Sie verträgt keinerlei Kritik.
  • Der Mitarbeiter hat sich kommunikationsstark ins Team eingebracht.
    Klartext: Vor lauter Reden ist er nicht mehr zum Arbeiten gekommen.
  • Sie war bei Kunden schnell beliebt.
    Klartext: Wenig Verhandlungsgeschick sowie schnelle Zugeständnisse.
  • Der Mitarbeiter war immer pünktlich.
    Klartext: …aber sonst gibt’s nicht viel Gutes zu sagen.
  • Die Mitarbeiterin setzte sich inbesonders für die Belange der Belegschaft ein.
    Klartext: Lässt sich nichts gefallen (oder war in der Gewerkschaft).
  • Er war ein anspruchsvoller und kritischer Mitarbeiter.
    Klartext: Es war sehr schwierig, mit ihm zusammenzuarbeiten und er hat seine Vorgesetzten kritisiert.
  • Die Mitarbeiterin war stets mit Begeisterung bei der Sache.
    Klartext: Begeistert war sie ja, aber mehr passierte nicht.
  • Sein geselliges Naturell trug zum guten Betriebsklima bei.
    Klartext: Entweder plauderte er viel zu viel oder neigte zu übertriebenen Alkoholkonsum.

Schlussformulierungen:

  • Wir bedanken uns bei dem Mitarbeiter für das Streben nach guten Leistungen. Wir wünschen alles Gute bei den weiteren Bemühungen.
    Klartext: Obwohl der Mitarbeiter sich bemüht hat, war die Leistung schlecht und das wird sich vermutlich auch nicht ändern.
  • Wir wünschen dem Mitarbeiter alles Gute sowie viel Gesundheit.
    Klartext: Der Mitarbeiter war oft krank.
  • Wir wünschen ihr viel Glück für die weitere berufliche Laufbahn.
    Klartext: Denn Glück wird sie brauchen, um beruflich weiterzukommen.

Was mach ich, wenn mein Dienstzeugnis negative Codes enthält?

Bei der Arbeiterkammer kannst du dein Dienstzeugnis kostenlos überprüfen lassen – und im Fall, dass wirklich negative Wertungen enthalten sind, kannst du ein neues, korrekt ausgestelltes Arbeitszeugnis verlangen. Aber grundsäztlich ist es auch immer ratsam, gleich das Gespräch mit deinem ehemaligen Arbeitgeber zu suchen.

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