Downshifting: Weniger Karriere für mehr Lebensqualität
Höher, weiter, schneller – du hast dich voll und ganz auf deine Karriere konzentriert, bist die Karriereleiter hochgeklettert und jetzt trotzdem unglücklich? Oder du spürst die gesundheitlichen Folgen von Stress, Druck und einem hohen Arbeitspensum?
Laut einer vom BMA durchgeführten Studie zur Häufigkeit von Burnout sind nur 52 % der österreichischen Arbeitnehmer/innen als völlig gesund zu betrachten. Eine direkte Alternative zum karrierefokussiertem Leben bietet das Konzept des Downshiftings, also der Reduktion der Arbeitszeit oder des Aufgabengebiets mit dem Ziel, ein selbstbestimmteres Leben zu führen
Wie Downshifter ticken oder warum Menschen auf Karriere verzichten
Downshifting, Downgrading, Downsizing – dieser Karriereschritt hat viele Namen und das Interesse an diesem Trend steigt, gerade bei jüngeren Generationen. Denn die Vorstellungen von Karriere und Work-Life-Balance haben sich geändert: Während die Generation X noch das Hochklettern der Karriereleiter und gute Gehälter im Fokus hatten, wollen die Generationen Y und Z mehr: Mehr Autonomie, mehr Flexibilität und vor allem mehr Vereinbarkeit mit dem Privatleben.
Downshifter treten kürzer, reduzieren ihre Arbeitszeit, geben Aufgabenfelder ab oder verzichten auf Führungspositionen – also ein bewusst gewähltes, einfacheres Leben für mehr Lebensqualität.
Das sind die häufigsten Gründe, die Arbeitnehmer/innen zum Downshifting bewegen:
- Gesundheitliche Probleme: Viel Stress und Druck hinterlassen psychologische und körperliche Spuren. Burnout, Depressionen und Überlastung sind nur einige gesundheitliche Gründe, die Menschen zum Downshifting bewegen.
- Zu viel Stress und Druck: Je weiter man in seiner Karriere kommt, desto größer werden meist auch der Stress und Druck, was zu einer psychischen Dauerbelastung werden kann.
- Neuorientierung und -bewertung der eigenen Prioritäten: Karriere machen ist für viele der Standard, bis sie merken: Eigentlich bin ich damit gar nicht glücklich. Viele merken erst nach einigen Jahren im Berufsalltag, dass sie mehr Fokus auf Familie, Freundeskreis, Hobbys und Freizeit legen wollen.
- Mehr Zeit für eigene Projekte: Nicht immer ist unser Beruf auch unsere Leidenschaft. Trotzdem sollen die eigenen Hobbys und Projekte nicht zu kurz kommen und genau aus diesem Grund entscheiden sich viele für ein Downshifting.
Wie gut ist deine Work-Life-Balance? Hier erfährst du mehr zum Thema:
Vor- und Nachteile des Downshifting
Downshifiting wird für Arbeitnehmer/innen oft erst dann zum Thema, wenn es gar nicht mehr anders geht: Man ist ausgebrannt, erschöpft und findet einfach nicht mehr die Leidenschaft für die Arbeit, die man früher mal hatte. Andere orientieren sich bewusst an alternativen Lebensstilen, die mehr ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Egal, aus welchem Grund man beruflich kürzer treten möchte, das Downshifting hat natürlich Vor- und Nachteile.
Die Vorteile des Downshifting
Die Nachteile des Downshifting
Downshifting: Das sind die Formen und Möglichkeiten
Downshifting kann viele Gesichter annehmen, wir haben euch einige zusammengefasst:
Verantwortlichkeiten abgeben
Erfolg in der Karriere bedeutet meist auch mehr Verantwortlichkeiten. Downshifting kann in diesem Sinne auch bedeuten, im hierarchischen Gefüge einen Schritt zurückzugehen, z. B. vom der Vertriebsleitung zum/zur Vertriebsmitarbeiter/in. Damit bleibt man zwar in seiner Expertenrolle, gibt aber Führungsverantwortung ab.
Arbeitszeit reduzieren
Eine klassische Form des Downshifting ist die Reduktion der Wochenstunden. Hier können schon ein paar Stunden einen großen Unterschied machen. Natürlich nimmt man dabei dementsprechend weniger Gehalt in Kauf.
Flexibler arbeiten
Home Office, Gleitzeit oder ein Sabbatical: Diese Form ist eher als eine Alternative des Downshifting zu verstehen, kann aber eine große Wirkung erzielen. So kann z.B. die Möglichkeit zum Home Office das Pendeln zum Arbeitsplatz überflüssig machen. Das gibt Arbeitnehmer/innen wertvolle Lebenszeit zurück.
Position wechseln
Ähnlich wie das Abgeben von Verantwortlichkeiten ist ein Wechsel der Position auch eine Möglichkeit, mit dem Downshifting verbundene Ziele zu erreichen.
Du denkst über Downshifting nach?
Wir haben einige wichtige Fragen zusammengestellt, die du dir stellen kannst, wenn du noch nicht sicher bist, ob Downshifting der richtige Weg für dich ist.
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