Vorsätze sind 2022 out - Neue Routine ist in

Vorsätze sind 2022 out – Neue Routine ist in

Wer kennt das nicht: In der Silvesternacht ist man sich noch absolut sicher, dass man sich an alles halten wird, was man sich vorgenommen hat, um dem alten Trott zu entkommen. Doch dann kommt der Morgen danach. Und schon den ersten Tag des neuen Jahres starten viele mit einem riesigen Kater. Kopfschmerzen, flau im Magen oder komplett übermüdet.

Daraus folgt? Richtig, die Ausnahme. „Der Tag zählt noch nicht.“, „Erst morgen beginnt das neue Jahr wirklich.“, „Morgen beginne ich dann damit, meine neuen Routinen umzusetzen.“ Damit du nicht gleich am ersten Tag des neuen Jahres 2022 in die Ich-schiebe-es-auf-Falle tappst, haben wir dir hier die wichtigsten Tipps zusammengefasst, um eine neue Routine erfolgreich zu etablieren.

Was versteht man überhaupt unter Routine?

Routinen könnte man gleichsetzen mit Gewohnheiten. Wir trainieren uns praktisch eine Handlung oder Fähigkeit an, die dann ganz automatisch ausgeführt wird. Für manche Routinen muss man richtig kämpfen, beispielsweise wenn man sich etwas abgewöhnen möchte. Wieder andere schleichen sich umso leichter ein, wie wenn man sich am Abend auf der Couch mit Schokolade oder Chips belohnt. Ihr seht also, wes gibt gute und weniger gute Routinen.

Wie entwickelt man eine neue Routine?

Routinen können sich entwickeln, wenn wir in einer bestimmten Situation immer das Gleiche tun. Beispielsweise wenn du in der Früh aufstehst, deine Yogamatte vor dem Bett ausrollst, Yogaübungen machst, danach in die Küche gehst, Kaffee kochst und dich schließlich mit deinem Handy auf der Couch niederlässt, um deine Social-Media-Kanäle zu checken. Diese Dinge geschehen wie nebenbei. Du musst dich dabei nicht mal auf sie konzentrieren, weil du sie tagtäglich machst. Es handelt sich dabei also um eine Routine.

Reiz oder Stimulus

Zu Beginn deiner Handlung steht also ein Reiz. Nehmen wir unser Beispiel von vorhin, wird der Handlungsreiz wahrscheinlich der Handywecker sein. Es kann aber auch einen völlig anderen Auslöser für eine Routine geben. Wenn dein Kind dich früh morgens aufweckt oder dein*e Partner*in die Kaffeemaschine startet. 

Aktion

Durch diesen Reiz wird dann ein Handlungsmuster in Gang gesetzt. Yogamatte ausrollen, Übungen erledigen.

Belohnung

Tatsächlich gehört zur Routine auch eine Belohnung. Die ist natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Nehmen wir wieder unser Beispiel, könnte die Belohnung die freigesetzten Endorphine sein, die durch die Yogaübungen produziert wurden, aber natürlich auch der Kaffee, mit dem dein Morgen erst vollkommen wird.

Automatisierung der Handlung – Routine

Automatisieren kann man Handlungen, indem man sie für eine gewisse Zeit täglich wiederholt. Die Meinungen, wie lange es dauert, bis sich eine Routine etabliert hat, gehen auseinander. Eigentlich auch nachvollziehbar, da jeder Mensch anders ist. So schaffen es manche in 28 Tagen eine Routine zu etablieren, manche brauchen 45 Tage und wieder andere 61 Tage. Hier bist also du gefragt. Hast du nach 28 Tage noch nicht das Gefühl, dass alles automatisch läuft, dann richte dich nach dem zweiten Etappenziel. Gibts dann noch Verbesserungsbedarf, dann richte dich nach dem Dritten.

Vorteile und Nachteile einer neuen Routine

Routinen können den Alltag erleichtern und ihn organisierter, strukturierter und somit energiesparender machen. Hinzu kommt, dass Routinen das Gefühl von Sicherheit vermitteln, da man die Handlungen schon x-mal gemacht hat. Die Handgriffe sitzen, man muss nicht mehr groß überlegen. Man ist routiniert. Das kann für Berufe im Notdienst von Vorteil sein, für Ärzt*innen, Feuerwehrleute, Sanitäter*innen. Doch auch bei einem Jobwechsel können Routinen ein starkes Mittel gegen die anfängliche Nervosität sein.

Reiht sich allerdings eine Routine an die andere, kann das die Menschen auslaugen und so Raum für Fehler schaffen. Wenn Abläufe vorhersehbar werden und es keine Herausforderungen mehr gibt, kann man sich auf ein Boreout zubewegen. Man glaubt es kaum, doch auch Langeweile und Monotonie können zu körperlichen und seelischen Krankheiten führen.

 

Die Mischung macht’s. Nutze einzelne Routinen, um deinen Alltag zu erleichtern, aber gönne dir auch den Luxus für Überraschungen und Herausforderungen. Das würzt dein Leben.

Eine „schlechte“ Routine schleicht sich leicht ein

Tja, wie das bei der menschlichen Psyche so ist, schleichen sich „weniger gute“ Routinen leicht ein. Dazu will gesagt sein, dass die meisten dieser Routinen sich nicht so anfühlen, eher das Gegenteil ist der Fall.

Doch betrachtet man das eigene Verhalten und Handlungen mal von der Meta-Ebene (also als Zuseher*in) fällt einem natürlich auf, dass eine Chipspackung oder eine Packung Schoko-Bons am Tag nicht ideal sind. Das gilt aber nicht nur für das Essen.

Eine ebenso unhöfliche Routine kann es sein, wenn du während eines Gesprächs sofort nach dem Handy greifst, wenn eine Nachricht eingeht. Oder wenn du deinen Laptop eigentlich für die Arbeit öffnest und zuerst deine Social-Media-Kanäle checkst.

Vorsätze sind 2022 out - Neue Routine ist in

„Gute“ Routine muss bewusst trainiert werden

Will man neue Routinen entwickeln, muss man dranbleiben bis sich dein neues Normal fixiert hat. Bis zu 61 Tage kann es dauern, bis man eine neue Routine völlig automatisiert ist. Allen voran steht die Entscheidung. Hast du das Gefühl, dass es dein Leben erleichtern könnte, ein paar Routinen einzuführen, dann musst du dich dazu entscheiden.

Das ist eigentlich auch der schwierigste Schritt, denn meistens fallen einem hundert Dinge ein, warum man etwas nicht tun kann, will, darf oder muss. 

Was ist für eine nachhaltige Entwicklung einer Routine nötig?

Einige Punkte habe ich schon im Laufe des Artikels angesprochen. Nun werde ich sie konkretisieren.

Entscheidung für eine neue Routine für 2022

Bevor man mit einem Projekt startet, muss man sich dazu entscheiden. Steht man wirklich hinter dem Vorhaben, erleichtert dies die Umsetzung sehr.

Bedürfnisse und neue Routine müssen kohärent sein

Neue Routinen können sich nur dann positiv auf den Tagesablauf auswirken, wenn sie auch mit den eigenen Bedürfnissen übereinstimmen. Auf keinen Fall sollte es demotivierend wirken, eine Routine zu trainieren, das verfehlt dann völlig den eigentlichen Zweck.

SMARTE Routine

Hat man sich für eine neue Routine entschieden, sollte man diese zumindest einmal SMART formuliert zu Papier bringen. Also klar, messbar, erreichbar, realistisch und mit einem fixen Termin für die Zielerreichung.

Zeit, um eine Routine zu etablieren

Um eine Routine zu etablieren, muss man eine gewisse Zeitspanne einkalkulieren. So unterschiedlich wie die Menschen sind, so verschieden sind auch die Studien zu diesem Thema.  Man kann aber davon ausgehen: Ist die Routine nach 28 Tagen noch nicht voll automatisiert, ist das nächste Etappenziel Tag 48 und gibt es hier noch kleinere Schwierigkeiten, ist das Etappenziel Tag 61.

Nur nicht das Handtuch schmeißen 

Halte durch. Natürlich wird der innere Schweinehund versuchen, dir einen Strich durch die Rechnung zu machen. Spätestens an diesem Punkt wird sich dann herausstellen, wie ernst du es mit einer neuen Routine für 2022 meinst. Um dem entgegenzuwirken, kannst du beispielsweise eine andere Morgenroutine für das Wochenende planen.

Zwei sind besser als eine*r

Gerade solche Vorhaben sind leichter umzusetzen, wenn man zu zweit ist.  Wenn einem jemanden im Nacken sitzt und man der anderen Person „Rechenschaft“ ablegen muss, ist es bedeutend schwieriger, sich herauszureden.

Freue dich über deine Erfolge

Am besten hackst du auf deinem Kalender immer einen Tag nach dem anderen ab, wenn du deine neue Routine erfolgreich umgesetzt hast. Du kannst auch ein Tagebuch führen und deine persönlichen Gedanken zu jedem Trainingstag festhalten. Erkenne auch die positiven Veränderungen, die eine Routine mit sich bringt.

Fazit

Neue Routinen erleichtern dir das Leben 2022 um ein Vielfaches. Übertreib es aber bitte nicht, denn ein Leben, das nur aus Routinen besteht und keinen Platz mehr für Überraschungen lässt, laugt ebenso aus wie übermäßiger Stress. Viel Erfolg und alles Gute für das Jahr 2022.