Guide um dein berufliches Netzwerk auszubauen

How to Network? So funktioniert das Netzwerk in der Arbeitswelt

Es handelt sich um die Königsdisziplin der Arbeitswelt: Ein gutes Netzwerk im Background zu haben. Aber ist es auch möglich, ein Leben ohne einem dahinterstehenden Netzwerk zu führen. Ja ist es, aber es ist definitiv der schwierigere Weg als mit den richtigen Leuten an deiner Seite. Es ist also an der Zeit, dir dein kleines aber feines Netzwerk aufzubauen, es zu hegen und pflegen und vor allem daran zu arbeiten. Wie das funktioniert und wie du richtiges Netzwerken lernen kannst, gibts jetzt!

Definition: Netzwerken

Unter Netzwerken (“networken” oder “networking”) versteht man den Aufbau und die Pflege der eigenen Kontakte. Vordergründige Ziele sind der Wissensaustausch, gegenseitige Hilfestellung und daraus resultiert auch ein beruflicher Vorteil, wie etwa bei der Jobsuche und folgedessen dann auch bei der Karriere. Ausgangsbasis ist das Prinzip der Freundesfreunde: Basierend aus allen Mitgliedern, die wiederum weitere Kontakte miteinbringen, erweitert sich ständig der Netzwerkradius. Irgendwann kennt jemand jemanden, der jemanden kennt.

Allerdings solltest du dir im Klaren sein, dass die Qualität deines Netzwerkes nur so gut ist, wie seine Mitglieder. Qualität geht auch hier vor Quantität, wie so oft.

Karrierefaktor Netzwerk: das gab es schon immer

Anno dazumal wurde netzwerken jedoch nicht immer positiv assoziiert. Früher waren Synonyme wie “Vitamin B” (Beziehungen) oder “Vetternwirtschaft” ein Garant dafür, dass man ohne irgendeinen persönlichen Vorteil oder Einflussfaktor nicht diese Stelle/Position erreicht hätte. So hat man seinen Job nur über Vitamin B erhalten unter dem Motto: “er weiß zwar nichts, aber er kennt halt jemanden…” Dieser Skrupel seine persönlichen Kontakte für die Jobsuche auszunutzen, wurde allerdings außer Gefecht gesetzt.

Doch es gab einen positiven Imagewechsel des modernen Networkings. Seit dem 20. und 21. Jahrhunderts erstrecken sie sich beinahe über alle Bereiche in unserer Gesellschaft und sind oft viel weitschichtiger und tiefer verwurzelt, als man erahnen kann.

“Die moderne Gesellschaft ist auf unzähligen Netzwerkstrukturen aufgebaut und ist so vernetzt wie noch keine Generation zuvor. Die Wirtschaft treibt diese Vernetzung noch voran: Warenströme, internationale Dienstleistungen, Arbeiten in der Cloud, Social Media – alles wird dezentral in Netzwerken organisiert.” (de.wikipedia.org)

Mit dem richtigen Netzwerk zum neuen Job

Quelle: Statista.com

Die Geheimzutat: Vertrauen

Wer seine unternehmerischen Chancen vergrößern will, der kann mit einem profunden Netzwerk ganz tolle Kooperationen entstehen lassen. Vertrauen ist der wesentliche Erfolgsfaktor für erfolgreiches Networking. Nur wer seinem Netzwerk auch vertraut, dem gelingt auch der Durchbruch. Student/innen wird für die Jobsuche im Sinne der Employability nahegelegt, Kontakte zu knüpfen und Beziehungen regelmäßig zu pflegen.

“Networking wird in diesem Zusammenhang als Türöffner verstanden.”
(Alexander Wolf bei der Gründerszene)

Und somit hat sich das Blatt gewendet, denn nach einer Studie haben mehr als 50 % der Deutschen bereits einen Job über persönliche Kontakte erhalten.

So bringst du den Stein ins Rollen

Wenn man offen durchs Leben geht, egal wo man sich gerade befindet, kann man überall Menschen treffen. Nur wie geht man mit diesen Situationen richtig um? Grundsätzlich musst du dir erst mal die Frage stellen, was du von deinem Gegenüber erwarten könntest: Was könntest du konkret damit bezwecken, um deine Ziele zu erreichen. Wichtig ist, behalte stets den Blick auf das Wesentliche und kommuniziere es transparent.

Alles soweit logisch, aber wie beginnt man jetzt den Stein ins Rollen? Fakt ist, du wirst erst mal etwas geben müssen, damit du etwas nehmen kannst. Am besten du beginnst mit den beruflichen Gemeinsamkeiten und tauscht dein Wissen aus. Und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten oder noch schlimmer, zu fordern. Sharing is caring. Das macht doch auch einen positiven Teamspirit aus, oder?

Guide fürs richtige Netzwerken

  1. Bau deine Community auf. Mach es dir doch leicht, triff dich mit Menschen, deren Arbeit deiner Lebenswelt ähnlich ist, also Gleichgesinnte, deine Freund/innen oder Seelenverwandte. Wo du die triffst? Entweder Face to Face in Hotspots für Networker wie z. B. Coworking Stations, beim After Work – dort wo die beste Chance auf ein “zufälliges” Kennenlernen besteht.
  2. Nutze auch soziale Medien. Vor allem, wenn du schüchtern bist, kannst du dir in Ruhe und voll überlegt deine Kontakte vorselektieren. (Halte dich aber dort nicht zu lange auf und versuche im wahren Leben deine Zeit zu investieren.) Versuche aber Menschen zu finden, die aber vielleicht in einem anderen Bereich arbeiten und somit nicht in direkter Konkurrenz mit dir stehen. Du solltest jemanden finden, der dich in diversen Aufgaben unterstützt.
  3. Zeig Interesse und sei ehrlich. Leg die Fakten auf den Tisch, sag das du jetzt erst in diese neue Arbeitswelt einsteigst und es unbekanntes Terroir für dich ist.
  4. Du bist drinnen, dann beweise Ausdauer! Du hast allen Mut zusammengenommen und sitzt in einer Konferenz. Bist also life dabei. Wenn dieses Event zu Ende ist, dann nutze diese Gelegenheit und bleib am Ball! Wo gehen denn die für dich interessanten Menschen jetzt hin, wo reflektieren sie das Erlebte? (Aber bitte nicht stalken! So ist das wiederum auch nicht gemeint)
  5. Es wird auch Kritik hageln. Du wirst an irgendeinem Zeitpunkt mit Kritik oder kritischem Feedback konfrontiert werden. Lerne schon bald damit umzugehen. Nimm dir vor, dass du dir das nicht persönlich nimmst und stärker als zuvor zurückkommen wirst.
  6. Kommunikation anfeuern. Hörst du zu oder überlegst du dir schon die nächste Frage. Fokussiere dich auf dein Gegenüber. Nur so kannst du auch offene Fragen stellen. Die beleben dann eine Unterhaltung und vor allem signalisierst du dein Interesse gegenüber deinem Visavis. Es entstehen dadurch auch immer gute Diskussionen, und das Beste, es sind für dich relevante Topics.
    Diese Fragen könnten dir bei deiner ersten Netzwerkveranstaltungen helfen:

    • “Was machen Sie beruflich?”
    • “Wodurch lassen Sie sich inspirieren?”
    • “Wie ist Ihre Meinung zu diesem Vortrag?”
  7. Raus aus deiner Komfortzone. Wir wissen, in Gesellschaft fühlt man sich einfach wohler. Aber du willst ja dein Netzwerk auch vergrößern, also solltest du auch hin und wieder mal etwas alleine machen. Und es wird auch andere Menschen dort geben, die auch allein dort sein werden.
  8. Business ist kein Blumenpflücken. Es wird nicht alles Friede, Freude & Eierkuchen sein. Es gibt die Big Player in der Arbeitswelt, die werden für dich wahrscheinlich keine Zeit haben. Sie werden dich auch ignorieren. Aber nimm es dir vor, dein Netzwerk so zu verstärken, und auch du ein Ziel verfolgst, also probiere einen anderen Weg aus.
  9. Deine Visitenkarte ist deine Eintrittskarte in ein erfolgreiches Netzwerken. Versuche immer einige bei dir zu haben, oft lernt man interessante Menschen genau dort kennen, wo man sie so gar nicht erwartet.
  10. Sei du selbst. Du musst nicht Dr. Strange sein, um gesehen zu werden. Es ist jetzt voll abgedroschen aber du punktest einfach mit deiner Authentizität. Also Back to the Roots, sei du mit allem, was dazu gehört!

Du brauchst noch mehr Tipps für deine Karriere? Hier geht’s zum Blog:

Wie geht es jetzt mit deinen richtigen Kontakten weiter?

Wer Kontakte knüpft, der muss auch regelmäßig warten. Wie das geht, mit einem einfachen Follow-up-System. Folgendes Prinzip wird für ein funktionierendes Netzwerk empfohlen: 24/7/30. Keine Verpflichtung, aber ein hilfreicher Richtwert. Beispiel: Nimm innerhalb 24 Stunden den Kontakt auf, bedanke dich für das was war, was du für dich mitgenommen hast, ohne einen Hintergedanken etwas zu verkaufen, zu wollen, und dann solltest du dich in den folgenden 7 Tagen über die sozialen Netzwerke mit demjenigen oder derjenigen vernetzen. Versuche innerhalb der nächsten 30 Tage ein persönliches Folgetreffen zu vereinbaren.

„Wenn mich keiner kennt, gehen auch keine Türen auf.“
(Gerald Uhlig-Romero, Besitzer des Kaffeehauses Einstein Unter den Linden, Treffpunkt vieler bekannter Persönlichkeiten zur Beziehungspflege.)

Netzwerkveranstaltungen auch aktiv Nutzen!

No-Gos: Das sind Klassische Netzwerk-Fehler

Denke nicht an deinen eigenen Nutzen. Halte deine Füße erstmal still und fall nicht gleich mit der Tür ins Haus. Übe dich in Geduld, irgendwann kommt der richtige Zeitpunkt und dann kannst du deine beruflichen Ziele endlich verwirklichen. Wenn du zu schnell agierst, deutet es auf soziale Inkompetenz hin und die Tür schlägt schneller zu, als du erwartet hast. Dann war die ganze Vorarbeit umsonst.

Um die Frage zu beantworten:
Darf man bei einem Netzwerktreffen nach einem Job fragen? Nein, darf man nicht!

Man kann beim Gegenüber ein schlechtes Bild erzeugen. Warum, weil er/sie vielleicht gar nicht auf Personalsuche war. Er wollte vielleicht nur Kontakte pflegen. Es ist auch nicht der richtige Rahmen für solche direkten Konfrontations-Überfälle. Der elegantere Weg wäre, wenn du am Rande des Gespräches erwähnst, dass du dir einen Jobwechsel vornehmen möchtest. Oder du setzt darauf, gefunden zu werden. Moderne Arbeitgeber/innen setzen bereits auf die bewährte Methode des Active Sourcing.

Langfristiges Netzwerken: nur eine lästige Verpflichtung?

Für die berufliche Weiterentwicklung ist ein Netzwerken mit den richtigen Leuten einfach das Um und Auf. Wir wissen, für viele ist es eine lästige Verpflichtung, besonders für Menschen, die introvertiert und auch (noch) ungeübt sind. Phrasen, Floskeln, Smalltalk und Handshake… wofür, wenn doch die ganze Welt digital vernetzt ist? Deine Karriere hängt von einem beruflichen Netzwerk einfach ab.

„Beim Networking ist Zeit die Währung. Vertrauen kann nur entstehen, wenn ich Zeit investiere.“
(Michael Mayer, Nationaldirektor von BNI Österreich und Netzwerker aus Leidenschaft)

Wie du vielleicht merkst, ist die einzige Währung beim Networking Zeit. Das notwendige Vertrauen kann erst dann entstehen, wenn man Zeit investiert. Nur so kann man Qualität abliefern. Es ist wie in einer Freundschaft, man schenkt seinem innersten Freundeskreis sein wertvollstes Hab und Gut. Und genau so sollte es im Business auch sein.

Und warte, jetzt kommt der absolute AHA-Effekt: Was steckt im Networking drinnen? Genau “working”. Wer langfristig davon profitieren will, der muss daran arbeiten. Immer. Aber mit der notwendigen Strategie in petto. Man braucht ein Konzept und teilweise auch gute Recherchearbeiten. Du wirst sehen, wenn du deine richtigen Kontakte ordentlich pflegst, dann wirst du dieses soziale Netzwerk in der ganzen Welt verteilt haben können. Für dich nicht nur beruflich relevante Kontakte, sondern auch dein kleines soziales Netzwerk-Reich. Merke dir also gut:

Es gibt 2 gute Gründe Menschen zu treffen: Entweder Sie verändern dein Leben. Oder du veränderst ihres.