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Berufsbild Mechatroniker*in: Ausbildung, Gehalt, Jobchancen

Du willst die Zukunft auf technischer Ebene mitgestalten? Hast Interesse an Raumfahrt, Robotik oder Forschung? Dann solltest du dir das Berufsbild des*der Mechatroniker*in ansehen. Ich habe für euch das wichtigste zum Berufsbild Mechatroniker*in recherchiert und zusammengestellt. Hier findest du Interessantes zur Mechatronik-Lehre, dem Gehalt während und nach Abschluss der Lehre, Infoszu den Berufsaussichten und ob ein Quereinstieg in den Beruf möglich ist.  

Was ist Mechatronik überhaupt? 

Auf das Einfachste heruntergebrochen könnte man die Mechatronik so beschreiben: Die Mechatronik besteht aus drei Teilbereichen. Zum einen aus der Mechanik, bei der Bauteile durch beispielsweise drehen oder fräsen hergestellt und zusammengebaut werden. Dann die Elektrotechnik und Elektronik, welche das Planen, Montieren und Installieren von elektrischen Teilen beinhaltet und schließlich die Informatik, die man braucht, um die Steuerung zu programmieren, damit sich gebaute Anlagen digital steuern und regeln lassen. Funktionen müssen eingestellt, programmiert und bedient werden. Damit die Anlagen, Maschinen und Geräte einwandfrei funktionieren, müssen diese natürlich auch gewartet und repariert werden. Störungen und Fehler müssen gefunden und behoben werden. 

Berufsbild Mechatroniker*in

Mechatroniker*innen vereinen Mechanik, Elektronik und Elektrotechnik sowie Informatik.

Was braucht man, um die Lehre als Mechatroniker*in beginnen zu können? 

Die Voraussetzung, um eine Lehre als Mechatroniker*in beginnen zu können, ist die Erfüllung der 9-jährigen Schulpflicht. Bessere Chancen hat man, wenn man einen positiven Abschluss der Mittelschule, der Poly (Polytechnische Schule) oder des 9. Schuljahres einer anderen Schule vorweist.

Wie lange dauert die Ausbildung zum*r Mechatroniker*in?

Je nachdem, ob man sich für eine Spezialisierung entscheidet, dauert die Lehre 3,5 bis 4 Jahre. Sie setzt sich aus dem Grundmodul, dem Hauptmodul und bei einer 4-jährigen Lehre auch noch aus dem Spezialmodul zusammen. Es gibt auch die Möglichkeit zur Lehre mit Matura in diesem Bereich, was natürlich den Weg ins Studium an der Universität oder Fachhochschule vereinfacht. Das bedeutet auch einem Bachelor und Master steht nach einer Lehre mit Matura als Mechatroniker*in nichts im Weg. 

Berufsbild Mechatroniker*in

Die Mechatronik-Lehre setzt sich aus dem Grundmodul, dem Hauptmodul und bei einer 4-jährigen Lehre auch noch aus dem Spezialmodul zusammen.

Wie ist die Lehre des*der Mechatroniker*in aufgebaut? 

In Österreich besteht die Lehre des*der Mechatroniker*in aus einer 2-jährigen Ausbildung im Grundmodul Mechatronik. Danach kann man sich für eines der Hauptmodule wie Automatisierungstechnik, Elektromaschinentechnik, Fertigungstechnik, IT-Digitalsystem- und Netzwerktechnik, alternative Antriebstechnik oder Medizingerätetechnik entscheiden, welches wieder eineinhalb Jahre dauert. Will man sich danach noch spezialisieren, hat man die Möglichkeit, noch ein halbes Jahr eines der Spezialmodule wie Robotik oder SPS-Technik zu absolvieren. Kombinationen zwischen Haupt- und Spezialmodulen sind abgesehen von der Medizingerätetechnik möglich. 

Was beinhaltet die Lehre zum*r Mechatroniker*in? 

Die Lehre zum*r Mechatroniker*in besteht aus Theorie und Praxis. Wie bei den meisten Lehren ist es ein enormer Vorteil, wenn man die theoretischen Inhalte gleich im Lehrbetrieb umsetzen kann. 

In der Berufsschule erlernt man, in Gegenständen wie mechatronische Technologie, angewandte Elektrotechnik und Elektronik, mechatronisches Labor oder angewandte Informatik, die nötige Theorie. Mathematik und Physik nehmen einen großen Anteil deiner schulischen Ausbildung ein. Mechatronik-Lehrlinge sollten ebenso viel für ihr Englisch tun, da die Sprache in diesem Bereich nicht nur unerlässlich ist, sondern auch Möglichkeiten für Auslandsaufenthalte bietet (z. B. Erasmus, Firmenkooperationen). 

Im Lehrbetrieb gehts dann ans Schweißen, Bohren, Verdrahten, Löten, Installieren und Programmieren. Damit man die Zusammenhänge der drei Teilbereiche versteht, müssen diese auch von der Pike auf erlernt werden. Je nach Ausbildungsschwerpunkt kann das für manche Lehrlinge zu Beginn der Lehre auch schon mal drei Monate feilen bedeuten. Ebenso wie Grundkurse für Schleifen, Drehen und Fräsen und schließlich die Lehre im Umgang mit CNC-Maschinen. Nach dem ersten Lehrjahr wechseln viele Lehrlinge in den Abteilungen der Lehrbetriebe durch, um überall das nötige Wissen zu erlangen. Dies ist aber abhängig vom gewählten Hauptmodul und dem Lehrbetrieb. 

Berufsbild Mechatroniker*in

Um die Zusammenhänge der drei Teilbereiche der Mechatronik zu verstehen, müssen diese auch von der Pike auf erlernt werden.

In welchen Bereichen kann ein*e Mechatroniker*in arbeiten? 

Das Einsatzgebiet von Mechatroniker*innen ist sehr groß und wird sich in den nächsten Jahren noch ausweiten. Natürlich sind die Möglichkeiten auch abhängig von den absolvierten Grundmodulen und Spezialisierungen. Grundsätzlich kann man als Mechatroniker*in in Produktionshallen (z. B. Autoindustrie), Werkstätten, Gewerbe- und Industriebetrieben, Konstruktion oder Ingenieurbüros arbeiten. Neben gängigen Bereichen wie Energietechnik, Medizintechnik, KFZ, etc. können Mechatroniker*innen aber auch in Forschung und Entwicklung ebenso wie in Luft- und Raumfahrt und natürlich auch Robotik tätig werden. 

Was verdient man als Mechatronik-Lehrling und was als ausgelernte*r Mechatroniker*in? 

Handelt es sich um einen guten Lehrbetrieb, leistet der Lehrling bereits im zweiten Lehrjahr seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Das bedeutet, dass die steigende Erfahrung, Kenntnisse und Kompetenzen auch im Gehalt ersichtlich sind. 

Je nach Lehrbetrieb kann ein Mechatronik-Lehrling im ersten Lehrjahr etwa 970 Euro brutto verdienen. Im zweiten Lehrjahr liegt das Lehrlingsgehalt bei durchschnittlich 1040 Euro brutto im Monat, im dritten Jahr bei ca. 1283 Euro brutto und im vierten Lehrjahr können sogar bis zu 1720 Euro verdient werden. 

Als ausgelernte*r Mechatroniker*in steigt man ca. bei 2500 Euro ins Berufsleben ein. Da der Beruf des Mechatronikers in Zukunft aber immer mehr an Bedeutung gewinnen wird, geht man davon aus, dass das Gehalt in den nächsten Jahren noch ansteigen wird. Hat man ein paar Jahre als Mechatroniker*in gearbeitet, kann das Gehalt je nach Branche auf ca. 3000 Euro steigen. Macht man den Meister oder absolviert Weiterbildungen oder hat sogar einen Bachelor oder Masterabschluss in der Tasche, steigt natürlich auch der Lohn und es sind bis zu 60.000 Euro im Jahr möglich. 

Berufsbild Mechatroniker*in

Macht man eine Lehre mit Matura als Mechatroniker*in kann man ein Studium anhängen und so nach Abschluss bis zu 60.000 Euro im Jahr verdienen.

Softskills eines Mechatronker*in 

Eines gleich vorweg: Unternehmen brauchen in diesem Bereich kreative und innovative Köpfe und keine Schubladendenker*innen. Es werden Mechatroniker*innen gebraucht, die im Team ebenso engagiert arbeiten, wie eigenständig. Die über technisches Verständnis verfügen und analytisches Denken können. Nicht wegzudenken sind Softskills wie Geduld, Genauigkeit und Sorgfalt. Auch Kommunikation sollte zu den Stärken eines Mechatroniker*in gehören, da diese*r auch mit Kund*innen und Unternehmenspartner*innen zu tun hat. 

Berufsaussichten für Mechatroniker*innen 

Mechatroniker*innen sind heiß begehrt und das nicht nur bei großen Unternehmen, sondern auch bei kleinen und mittelständischen. Der Grund dafür ist wie bereits erwähnt der zunehmende Einsatz von Elektronik in klassischen Bereichen der Mechanik und die steigende Bedeutung der IT. Bereits jetzt können Mechatronikerstellen in Österreich nicht besetzt werden.

Kann man als Quereinsteiger Mechatroniker*in werden? 

Als Quereinsteiger ist es möglich, den Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg zu absolvieren. Für eine außerordentliche Zulassung zur Lehrabschlussprüfung muss Folgendes vorliegen: 

Entweder die Person muss das 18. Lebensjahr vollendet haben und beweisen können, dass sie über die erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse für den betreffenden Lehrberuf auf andere Weise erworben hat (beispielsweise durch Anlernzeiten, praktische Tätigkeiten oder Kursveranstaltungen)

oder  

die Person hat mindestens die Hälfte der Lehrzeit eines Lehrberufes absolviert, hat aber keine Möglichkeit, für die rechtliche Zeit einen Lehrvertrag abzuschließen. Für die Fachtheorie ist es empfehlenswert, entsprechende Kurse oder die Berufsschule zu besuchen. 

Fazit

Der Beruf des*der Mechatroniker*in ist einer der vielversprechendsten Jobs der Zukunft. Er wird sich weiterentwickeln und die Spezialisierungen werden weiter an Bedeutung gewinnen.