Upskilling, Reskilling, Outskilling – Future of skills (1)

Upskilling, Reskilling, Outskilling – Future of skills

Auf dem Weg in eine digitale und vollautomatisierte Welt sollen keine Arbeitnehmer*innen auf der Strecke bleiben. Darum rückt das Upskilling, Reskilling und Outskilling in den Vordergrund für viele Arbeitgeber*innen, die sicherstellen wollen, dass ihre Belegschaft „gebraucht“ bleibt. Upskilling, Reskilling und Outskilling Prozessen werden uns also zukünftig immer öfter begegnen. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat. 

Future of Skills – Upskilling, Reskilling, Outskilling

Gerade die letzten zwei Jahre haben die Digitalisierung enorm vorangetrieben und selbst hartgesottene analoge Papierjunkies das Lager wechseln lassen. Klar ist,  wir stehen nur auf der Spitze des Digitalisierungseisbergs.  

Beispiele gefällig? Das Future for Jobs Report 2020 des World Economic Forum geht davon aus, dass 85 Millionen Jobs in fünf Jahren nicht mehr von Menschen ausgeführt werden. Es entstehen allerdings 97 Millionen neue Jobs mit neuen Anforderungsprofilen (ebenda). Und rund eine Milliarde Jobs müssen in den nächsten Jahren laut Boston Consulting Group umgestaltet werden. 

Da haben wir also noch ganz schön was vor uns. Man kann mit Sicherheit sagen, dass Arbeitnehmer*innen in den nächsten Jahren Veränderungen ins Haus stehen. Upskilling der Schlüsselkompetenzen allem voran, damit man die zukünftigen Anforderungsprofile der neuen Jobs erfüllen kann. 

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Also das Erlernen zusätzlicher Kompetenzen von Arbeitnehmer*innen gewinnt derzeit in rasender Geschwindigkeit an Bedeutung.

Upskilling – Weiterbildung


Die Digitalisierung wird in den nächsten Jahren Sprünge machen, die wir uns bisher wahrscheinlich kaum vorstellen können. Was also tun, um in einer Welt, die sich praktisch täglich transformiert, am Ball zu bleiben? Upskilling, also Weiterbildung, das Erlernen zusätzlicher Kompetenzen, steht an erster Stelle.

Dabei geht es nicht um das Erlernen irgendwelcher Fähigkeiten, sondern um Fähigkeiten, die auch in einer digitalisierten Welt gefragt sind. Dabei sprechen wir vom Upskilling der Hard und Soft Skills. Unternehmen müssen in gefragte Kompetenzen ihrer Mitarbeiter*innen investieren. Dabei lohnt es sich genauer hinzusehen und wenn notwendig eine*n Expert*in ins Haus zu holen. Fragen wie die folgenden können dadurch geklärt werden:

  • In welchem Bereich ist im Unternehmen Upskilling sinnvoll? 
  • Wie könnte Upskilling genau aussehen? 
  • Wo ist es notwendig? 
  • Was kann digitalisiert und automatisiert werden? 
  • Wo gibt es das größte Innovationspotential? 
  • In welchen Unternehmensfeldern muss das Know-how durch Upskilling verbessert werden? 

Führungskräfte werden in diesem Prozess eine maßgebliche Rolle spielen. Sie müssen ihre Mitarbeiter*innen für den Veränderungsprozess vorbereiten, motivieren und bei der Umsetzung aktiv zur Seite sehen. 

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Reskilling bedeutet die Umschulung von Arbeitnehmer*innen. Sie erlernen komplett neue Fähigkeiten und Kompetenzen, um neue Aufgaben zu erledigen.

Reskilling – Umschulung 

Neben dem Upskilling, also dem Erlernen zusätzlicher Fähigkeiten, müssen auch viele Arbeitnehmer*innen komplett neue Fähigkeiten erlernen. Es kommt also zu einer Umschulung oder um es im schicken New Work Style auszudrücken: zum Reskilling. Reskilling von Mitarbeiter*innen eines Unternehmens bedeutet, dass sie neue, aber für den transformierten Job in ihrem Unternehmen unerlässliche Kompetenzen und Fähigkeiten erlernen.

Mancherorts  ist  auch die Eigeninitiative der Belegschaft gefragt, um die erforderlichen Schritte in die Zukunft zu gehen. Unternehmen bekommen so auch die Chance, die Qualifikationslücke möglichst klein zu halten oder diese erst gar nicht entstehen zu lassen. 

Outskilling – Höherqualifizierung der zukünftigen Ex-Mitarbeiter*innen 

Tatsächlich scheinen viele große Unternehmen eine Menge Geld in die Höherqualifizierung von Mitarbeiter*innen zu investieren, für die es im Unternehmen zukünftig keinen Platz mehr geben wird. Warum steht neben Upskilling und Reskilling auch Outskilling hoch im Kurs?

Nun, als erklärendes Negativbeispiel nehmen wir in diesem Fall Nokia. 2008 kündigte das Unternehmen in Bochum Entlassungen an. Mitarbeiter*innen protestierten massiv. Untersuchungen wurden von der Regierung eingeleitet und das Unternehmen musste 200 Millionen Euro Austrittsgebühren zahlen. Da glaubt man diese Summe schmerzt, aber nein, der Ruf des Unternehmens war durch sein Vorgehen schwer geschädigt.

 

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Durch Outskilling erhält der*die Arbeitnehmer*in höhere Qualifikationen, um auf dem Arbeitsmark bessere Chancen zu haben. Häufig ist Outskilling der Fall, wenn Unternehmen Mitarbeiter*innen nicht halten können.

Was haben andere daraus gelernt? Amazon beispielsweise hat ein Outskilling Programm ins Leben gerufen, welches Höherqualifizierung, Zertifizierung, Coaching und Stellenvermittlung kombiniert.

Resultat: Mitarbeiter*innen werden zwar entlassen, fühlen sich aber mehr denn je mit dem Unternehmen verbunden, da es den neuen Job erst ermöglicht hat. 

Weiß man also, dass man nicht alle seine Mitarbeiter*innen halten kann, hilft man ihnen durch Outskilling. Man investiert in die Höherqualifizierung zukünftiger Ex-Mitarbeiter*innen, um das Image des Unternehmens zu schützen. Anders als das Sprichwort, ist der Ruf er ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert prophezeit, kostet es eine gigantische Menge an Zeit und Geld, um einen angeknacksten Ruf wieder zu reparieren. Erfolgschancen bleiben dabei allerdings gering. 

Fazit

Um Wissenslücken gar nicht erst aufkommen zu lassen, ist jetzt der Zeitpunkt für Unternehmen gekommen, um in die Mitarbeiter*innen zu investieren. Will man als Unternehmen zukünftig konkurrenzfähig bleiben, führt kein Weg am Upskilling, Reskilling und möglicherweise sogar am Outskilling von Arbeitnehmer*innen vorbei.