Papamonat zu Hause

Ein Plädoyer für die Familie: Der Papamonat

Nach 9 Monaten endlosem Warten ist es nun endlich soweit, der kleine Schatz kommt auf die Welt. Nur schade, dass du schon wieder direkt arbeiten gehen musst? Aber nein, liebe Papas. Ihr könnt euch nun doppelt freuen! Endlich hat man(n) die Möglichkeit einer zusätzlichen Familienzeit: den Papamonat. Und das beste daran: es muss kein einziger Urlaubstag gebraucht werden. Verpasst also diese einmalige Gelegenheit nicht!

Der Papamonat soll frisch gebackenen Müttern und Vätern ermöglichen, sich in den ersten Wochen gemeinsam um ihr Kind kümmern zu können. Wichtige Voraussetzung ist, dass der Vater im gemeinsamen Haushalt mit dem Kind lebt und die jeweiligen Meldefristen eingehalten werden. Wie’s geht, erfährt ihr hier.

Wer hat Anspruch auf den Papamonat?

Bis zum 01. September 2019 war es nur Männern, die im öffentlichen Dienst beschäftigt waren möglich, einen Anspruch auf den Papamonat zu nehmen. Doch jetzt können alle, die in Österreich* leben, davon profitieren.

Doch was ist genau ein Papamonat? Er beginnt mit dem Geburtstermin und ihr könnt innerhalb der Schutzfrist der Mutter einen ganzen Monat in eine zusätzlichen Familienzeit gehen. Eine fantastische Gelegenheit um die Jung-Mama zu unterstützen und dem Nachwuchs die Welt zu zeigen. Alles zum Wohle der Familie!

Auch gleichgeschlechtliche Paare können den Papamonat in Anspruch nehmen. Auch für Frauen, deren Partnerinnen durch medizinische Unterstützung ein Kind bekommen, gilt selbstverständlich dieses Angebot.

*Für Nicht-Österreicher/innen muss ein rechtmäßiger Aufenthalt nach dem Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz (Asylgesetz 2005) gemacht werden.

Wann muss man beim Arbeitgeber für ein Papamonat ansuchen?

Jeder, der diesen Anspruch für zusätzliche Zeit mit der Familie verbringen möchte, muss seinen Arbeitgeber den Wunsch spätestens drei Monate vor dem errechneten Geburtstermin bekannt geben. Diese Vorankündigung beinhaltet eine ärztlich bestätigte Angabe des Geburtstermins und dem voraussichtlichen Beginn der Freistellung. Ein Download eines vorgefertigten Musterbriefes liegt bei der AK auf.

Es ist wirklich wichtig, dass dieser Antrag unverzüglich vor der Geburt des Kindes passiert. Spätestens eine Woche nach der Geburt sollte der Arbeitgeber über den exakten Konsumationszeitpunkt informiert werden. Wenn diese Fristen nicht eingehalten werden, kannst du um eine Freistellung gem §1 a VKG ansuchen. Auch hier steht dir der gleiche gesetzliche Kündigungs- und Entlassungsschutz zu.

Papamonat

Wieviel Geld hat man zur Verfügung?

Das Familienzeitbonusgesetz regelt eine finanzielle Absicherung von rund 700 € monatlich, wenn alle Anspruchsvoraussetzungen für den Familienzeitbonus erfüllt sind. Der Betrag wird vom reservierten Teil des Kinderbetreuungsgeldes abgezogen, der grundsätzlich für Väter reserviert ist. Es entspricht nämlich nicht einem “klassischen” Karenzmodell, sondern es handelt sich lediglich um einen Freistellungsanspruch, der nicht auf die Dauer der Karenz anrechenbar ist.

Seitens des Arbeitnehmers entsteht kein Entgeltanspruch gegenüber des Arbeitgebers. Dieser ist von der Betriebsgröße, von der Dauer der Beschäftigung und dem Beschäftigungsausmaß unabhängig. Während des Papamonats darf der Vater keinen weiteren/zusätzlichen Verdienst aufweisen. Er darf auch weder Krankenbezüge noch Urlaubsentgelt beziehen. Ausführlichere Informationen über den Familienzeitbonus erhältst du auf der Homepage des Bundeskanzleramtes.

Papamonat ≠ Familienzeitbonus

Die beiden Bezüge unterscheiden sich und decken sich zeitlich nicht komplett. Diese müssen bereits im Vorfeld exakt aufeinander abgestimmt werden. Wenn man einen Teil der Familienzeit, also den “Papamonat” in Anspruch nimmt, dann muss dieser für den komplette Zeitraum innerhalb der Familienzeit sein.

Zurück in den Job

Nach dem Papamonat muss der Vater wieder in seinen alten Job zurück, weil er anschließend nicht direkt in die Karenz gehen oder die Familienzeit anhängen kann. Dies geht erst nach dem Mutterschutz. Wie du aber noch mehr Zeit mit deinem Nachwuchs verbringen kannst? Hast du schon mal die Vaterkarenz in Betracht gezogen?

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