Gehaltsangaben Stellenangebot

Gehaltsangaben in Stelleninseraten

Es handelt sich um eines der relevantesten Themen unserer Zeit: Gehaltsangaben in Stelleninseraten. Nach wie vor wird dieses Thema im Recruiting-Prozess unterschätzt und auch oft vernachlässigt. Ein falscher Ansatz, wie wir finden! Die Zeiten von “über Geld spricht man nicht” sind längst vorbei. Hier finden Sie die Gründe, warum Sie und Ihr Unternehmen in Zukunft offen damit umgehen sollten.

Vorab festgehalten: Ein Arbeitgeber/in in Österreich ist dazu verpflichtet, eine Brutto-Gehaltsangabe in Stelleninseraten anzugeben. Und zwar schon seit 1.März 2011. (Einzige Ausnahmen sind Inserate für höhere Führungspositionen). Das Unternehmen kann darüber hinaus frei entscheiden, ob es die Angabe in Stunden-, Monats- oder Jahresgehalt anführen möchte. Über weitere rechtlichen Grundlagen informiert Sie die Homepage der WKO.

Ein Punkt in jeder Gehaltsverhandlung

Auf einer Agenda jedes Bewerbungsgespräches wird die Lohnverhandlung zu finden sein. Deswegen empfiehlt es sich, dass bereits beide Parteien über dieses Wissen verfügen. Viel zu oft werden unnötige Ressourcen in Diskussionen verschwendet.

Wer Zweifel hat, dass sich durch die Gehaltsangabe im Stelleninserat weniger Bewerber/innen melden, der täuscht sich! Ein Recruitingprozess ist immer mit zeitlichem Aufwand verbunden. Demzufolge selektiert man bereits unpassende Bewerber/innen im Vorfeld aus. Aber, es lässt auch ein ansprechendes Gehalt die Stellen wesentlich attraktiver wirken. Potentielle Kandidat/innen neigen in der Regel dazu, Betriebe zu vergleichen. Somit kommt es zu Konkurrenzanalysen, auch Benchmarks genannt. Wenn bereits die Gehaltsangaben in den Stelleninseraten transparent veröffentlich wurden, dann bleibt auch mehr Zeit für wesentlich wichtigere Dinge.

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Sollten sie noch immer der Meinung sein, dass sie keine Gehaltsangaben in ihren Stelleninseraten benötigen, dann Vorsicht bei z. B. XING und LinkedIn. Diese Plattformen bauen seit Jahren eigene Datenbanken auf. Wenn Ihre Stellenanzeigen keine Gehaltsangaben aufweisen, greifen diese auf eigene errechnete Prognosen zu. Dies führt zur folgender Problematik: Sie werden meist niedriger geschätzt, als sie tatsächlich sind. Vermeintlich könnten dadurch potentielle Bewerber/innen abspringen.

Um für Ihre Inserate die richtigen Gehälter herauszufinden empfiehlt es ich, den online Gehaltsrechner aufzurufen. Er errechnet das übliche Durchschnittsgehalt der diversen Branchen. Mit dem individuellen Zusatz “Bereitschaft zur Überbezahlung” weisen sie explizit darauf hin, dass der/die Bewerber/in über eine realistische Vorstellung eines Gehaltswunsches verfügt.

Gehaltsangaben in Stelleninseraten schaffen Transparenz

Transparenz bedeutet auch Wertschätzung! Wichtig für ein Unternehmen ist nicht nur sein authentisches Auftreten, sondern auch ein respektvolles Miteinander. Niemand darf übergangen werden und unter die Mindestlohngrenze fallen. Dies würde lediglich Misstrauen hervorrufen. Hauptsächlich betroffen sind Migrant/innen und weibliche Bewerberinnen. Letzteren Effekt nennt man auch Gender-Pay-Gap.

Fast 2/3 der Faktoren des Gender-Pay-Gap entfallen auf den Lohn. Wesentlich unrelevanter sind Branche, Beruf, Ausbildungsniveau, Alter und Dauer der Unternehmenszugehörigkeit. Somit verdienen Frauen in der Regel weniger als Männer. Allerdings ist eine sinkende Tendenz bereits spürbar. Die Ursache, dass Frauen über ihre normale Arbeitszeit zusätzliche Care-Arbeiten (z. B. Kinderbetreuung, Pflege, Haushalt…) übernehmen, ist bekannt. Viele Frauen arbeiten in Teilzeitbeschäftigungen, die zudem geringer entlohnt werden. Lesen Sie mehr darüber im Bundeskanzleramt.

Fazit

Ein fairer Lohn zahlt sich immer aus! Würden alle Unternehmen in Zukunft Ihre Gehälter transparent legen, dann würden geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede bald der Vergangenheit angehören. Es zeigt von einem erfolgreichen Unternehmen und schafft Attraktivität bei der Kundschaft bzw. Investor/innen. Wenn Sie Ihre Gehaltsangaben in Stelleninseraten schalten, so schaffen sie die finanzielle Rahmenbedingung und können direkt über ihre gemeinsame Zukunft sprechen.

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