Hands-on-Mentalität – Mehr als nur eine Anforderung

Die Globalisierung verwischt die sprachlichen Grenzen. So fließen immer mehr englische Begriffe in den deutschen Sprachgebrauch. Manche Wörter sind schon so in unseren Alltag integriert, dass sie einem nicht mal mehr auffallen, wie beispielsweise Teamwork, Management oder surfen. Doch es gibt auch Begrifflichkeiten, die einem nicht so geläufig sind. „Hands-on-Mentalität“ beispielsweise. Diesen Begriff findet man häufig in Jobinseraten. Wir finden heute für dich heraus, was er bedeutet.

Hands-on-Mentalität typisch Denglisch, oder?

Die Wortkombination Hands-on-Mentalität wird aus englischen und deutschen Wörtern zusammengesetzt. Nebenbei: Umgangssprachlich hat man der Vermischung dieser beiden Sprachen dann den Titel „Denglisch“ verpasst. Übersetzt man den Begriff „hands-on“ ins Deutsche, bedeutet er praktisch, Hand an etwas anlegen. Erklärt man den Begriff umgangssprachlich bedeutet er, dass jemand die Dinge einfach anpackt oder etwas gleich in die Tat umsetzt.

Hands-on-Mentalität im Jobinserat?  

Was suchen Personalverantwortliche, wenn sie die „Hands-on-Mentalität“ im Jobinserat angeben?  Er*sie sucht jemanden fürs Team, der*die zu- und anpacken kann. Jemanden der sich die Ärmel hochkrempelt, das Team unterstützt und es angeht. Der pragmatisch handelt und das Ziel und den Nutzen dabei genau im Auge behält und sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lässt. Bei genauerer Betrachtung fällt also auf, dass die Hands-on-Mentalität gleich mehrere Eigenschaften und Fähigkeiten von einem*r Bewerber*in fordert.

 

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten beinhaltet die „Hands-on-Mentalität“?

• Durchsetzungsvermögen ist oft notwendig, da in gesunden Teams nicht immer die gleichen Meinungen vorherrschen. Dann muss man in der Lage sein, Meinungen, Ideen und Vorstellungen argumentativ, aber auch ausgewogen durchzusetzen.
• Zielstrebigkeit ist für die Hands-on-Mentalität ebenso eine enorm wichtige Eigenschaft. Führungskräfte, aber auch Arbeitnehmer*innen müssen oft über einen längeren Zeitraum ein Ziel im Auge behalten und dementsprechende Handlungen setzen.
• Ist man pragmatisch, handelt man ergebnisorientiert, sachlich und verfolgt einen klaren Nutzen. Man könne sagen, er*sie tut, was getan werden muss.
• Selbstständiges Arbeiten ist eine Voraussetzung für die meisten Arbeitgeber*innen.  Chefs verlassen sich darauf, dass ihre Mitarbeiter*innen, im Rahmen ihrer Kompetenzen eigenständig handeln und Entscheidungen treffen.
• Tatkräftige Mitarbeiter*innen scheuen keinen Berg Arbeit. Im Gegenteil, sie sehen es als Gelegenheit und packen die Dinge engagiert an.
• Die Hilfsbereitschaft ist ebenfalls eine wichtige Qualität, man muss also ein Teamplayer sein. Benötigt jemand im Team in irgendeiner Form Hilfe, sollte die Unterstützung selbstverständlich sein.

 

Hands-on-Mentalität bei Führungskräften

Auch bei Führungskräften ist die Hands-on-Mentalität von Bedeutung, allerdings äußert sich diese auf andere Weise. Lebt eine Führungskraft diese Mentalität, hat das eine Vorbildwirkung für die Angestellten. Natürlich kann ein*e Vorgesetzte*r nicht bei jedem Projekt mitarbeiten, das ist auch nicht seine*ihre Aufgabe. Er*Sie kann aber für seine*ihre Mitarbeiter*innen „erreichbar“ (für Ratschläge oder Hilfestellungen) bleiben und die Projektentwicklungen im Blick behalten. So bleiben Probleme nachvollziehbar oder aber auch frühzeitig erkennbar, was wiederum die gemeinsame lösungsorientierte Arbeit erleichtert.

Fazit

Grundsätzlich sind die Fähigkeiten und Eigenschaften, welche die Hands-on-Mentalität in der Arbeitswelt zusammenfasst, nichts Neues. Vielmehr sollten sich Arbeitgeber*innen darüber bewusst werden, dass sie diese Qualitäten nicht suchen müssen, sondern diese bei den unternehmenseigenen Mitarbeiter*innen fördern können. Basiert die Unternehmenskultur auf Vertrauen, Sicherheit und Verbundenheit – kann bei jedem Mitarbeiter*in die Hands-on-Mentalität aufblühen.