Lehrlingssharing: Lehre in mehreren Betrieben machen

Die Coronakrise hat manche Betriebe schwer getroffen. Die fehlende Arbeit und die teilweise längerfristige Schließung von Betrieben hat natürlich auch schwerwiegende Auswirkungen auf Lehrlinge. Doch es gibt Unternehmen, die ihre Lehrlinge nicht im Regen stehen lassen wollten und nach Alternativen suchten – und diese im Lehrlingssharing fanden.

Was ist Lehrlingssharing?

Der Grundgedanke ist einfach. Der Lehrling eines Betriebes kann befristet an einen anderen Ausbildungsbetrieb übergeben werden. So können Lehrlinge ihre Ausbildungen ohne Unterbrechung fortsetzen und der andere Ausbildungsbetrieb wird unterstützt. Dieses Lehrlingssharing ist auch grenzübergreifend möglich.

Der eigentliche Ausbildungsbetrieb trägt dabei die Gesamtverantwortung der Lehre. Und es ist natürlich vorgesehen, dass der Lehrling nach der vorgesehenen Tauschzeit wieder zum ursprünglichen Ausbildungsbetrieb zurückkehrt.

Für welche Betriebe ist diese Alternative interessant?

Interessant kann diese Variante für Klein- und Mittelbetriebe sein, aber auch für Betriebe, die internationale Partnerfirmen in den USA oder innerhalb der EU haben. Wer glaubt, dass diese Möglichkeit nur den Lehrlingen aus dem Tourismusbereich vergönnt ist, der täuscht sich. Lehrlingssharing findet auch in vielen anderen Bereichen statt. Beispielsweise in technischen Bereichen wie Metalltechnik, Maschinenbautechnik, Elektrotechnik, Automatisierungstechnik aber auch im pharmazeutischen Bereich sowie Verwaltungsbereich ist das Lehrlingssharing möglich.

 

Voraussetzungen für das Lehrlingssharing

Eine wichtige Voraussetzung für den befristeten Tausch des Lehrbetriebs ist die Zustimmung des Lehrlings. Ohne dieser Einwilligung darf der Ausbildungsbetrieb den Lehrling nicht einfach in einen anderen Betrieb schicken. Auch ein Kooperationsvertrag zwischen den Betrieben sollte vorhanden sein. Auch die Versicherungsträger müssen über den Tausch Bescheid wissen, auch wenn die Gesamtverantwortung für die Lehre beim ursprünglichen Ausbildungsbetrieb bleibt.

Vorteile für  Auszubildende?

Vorteilhaft für Lehrlinge sind nicht nur die Einblicke in andere Betriebe, sondern auch, dass die Ausbildung auch in Zeiten einer globalen Pandemie ohne Unterbrechung forgesetzt werden kann. Ebenso interessant ist das Thema des Networking auf nationaler wie internationaler Ebene. Wer das Lehrlingssharing auch zum Kontakte knüpfen nutzt, erhöht natürlich auch die Chancen auf Jobs in anderen Betrieben. Auf persönlicher Ebene haben die Lehrlinge die Möglichkeit zu lernen, sich auf unterschiedliche Menschen, Arbeitsweisen und Arbeitsorte flexibel einzustellen.

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