Trainee - Fifty shades of business

Trainee – Fifty Shades of Business

Verständlich, dass es auf der Zielgeraden im Studium noch einmal heiß hergeht, trotzdem solltest du dir den einen oder anderen Gedanken darüber machen, was du nach deinem Studium machen willst. Vielleicht ein Gap Year? Oder gründest du gleich ein Start-up? Oder ist der Berufseinstieg, also ein Trainee sein, für dich eine Option? 

Sind Trainees Praktikant*innen? 

Nein, Trainees sind keine Praktikant*innen. Sie sind Hochschulabsolvent*innen, die zur Nachwuchsführungskraft ausgebildet werden. Dabei durchläuft der Trainee meist ein mehrstufiges praktisches Traineeprogramm. Das ganze kann zwischen sechs Monaten und 2 Jahren dauern. Die Ausbildung ist exakt auf den Bedarf und die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten. 

Gut zu wissen: Lass trotzdem Vorsicht walten. Trainee ist kein geschützter Begriff. Ein Unternehmen kann eine Trainee-Stelle ausschreiben, aber eigentlich „nur” ein Praktikum, damit meinen. 

Trainees and the fifty shades of business 

Jedes Unternehmen gestaltet die Ausbildungsprogramme, auch Trainee-Programme genannt, selbst. Es gibt keine vorgeschriebenen Rahmenbedingungen. Grundsätzlich geht es in diesen Programmen immer darum, dass man alle Bereiche des Unternehmens kennenlernt.

Ganz  nach dem Motto „GET AROUND”, arbeiten die Trainees in den für sie relevanten Bereichen und erlangen so Schritt für Schritt die vom Unternehmen als notwendig erachteten Kompetenzen und Erfahrungen. 

Trainee - Fifty shades of business (3)

Trainees lernen alle relevanten Bereiche kennen und erlangen Kompetenzen und Erfahrungen. 

Was tut man als Trainee? 

Es läuft also darauf hinaus, Erfahrungen zu sammeln, Kompetenzen aufzubauen und das Unternehmen genauestens kennenzulernen. Dabei spielt nicht nur der Output eine wichtige Rolle, sondern auch das Wissen um die Unternehmenskultur und die „inneren Werte”.

Trainees kommen herum und haben die fantastische Gelegenheit, Networking innerhalb des Betriebes zu betreiben. Beim Durchlaufen der unterschiedlichen Stationen soll der Trainee verstehen, wie die Rädchen innerhalb des Unternehmens ineinandergreifen. 

Und welche Zusammenhänge, Verbindungen und Einflüsse die Abteilungen aufeinander haben. Man schult dabei den Blick für das große Ganze, den eine Führungskraft braucht. 

Upskilling startet mit dem Trainee-Programm 

Wenn du dachtest, nach dem Studium ist es erst mal vorbei mit dem Lernen, dann irrst du dich. Als Trainee wird man modelliert. Also in Form gebracht, damit man die zukünftigen Aufgaben als Nachwuchsführungskraft erfüllen kann. Das theoretische Wissen des Trainees wird durch Seminare, Workshops und Coachings erweitert. Upskilling beinhaltet die Weiterbildung von Soft und Hard Skills. Corona hat schon das Remote Leadership in den Vordergrund gerückt. Doch das wird in der Zukunft nur die Spitze des Eisbergs sein. 

Trainee - Success needs a first step (3)

Trainees werden aktiv durch Weiterbildungen, Seminare und Coachings gefördert.

Was verdient man als Trainee? 

Bist du Berufseinsteiger*in beziehungsweise Trainee ohne Berufserfahrung wirst du natürlich kein Managergehalt erhalten. Doch im Durchschnitt bekommt man zwischen 35.000 und 38.000 Euro brutto im Jahr. Leider gibt es bei den Gehaltszahlungen große Unterschiede. Das beeinflussen Faktoren wie 

  • Branche 
  • Unternehmensgröße 
  • Studienabschluss (Master oder Bachelor) 
  • Standort 

Am besten bezahlt werden Trainees beispielsweise in der Bauindustrie oder dem Maschinenbau. Liegt dein Trainee-Gehalt unter dem Durchschnitt, verzweifle nicht. Nach dem Abschluss des Trainee-Programmes steht deinem Aufstieg und somit auch der höheren Gehaltsklasse nichts mehr im Weg. 

Wie sind die  Karrierechancen als Trainee? 

Der Weg nach oben beginnt als Trainee, wenn du verstehst, was ich meine. Unternehmen investieren Zeit und Geld in die speziell ausgebildeten Nachwuchskräfte. In weit mehr als 50 Prozent der Fälle übernimmt der*die Arbeitgeber*innen die ausgebildeten Nachwuchsführungskräfte. Die Trainee-Programme sollen die nächste Generation der Führungsriege hervorbringen und somit auch die Zukunft des Unternehmens sichern. 

Was braucht man, um Trainee zu werden? 

Die Anforderungen variieren je nach Programm. Große Unternehmen, die über renommierte und begehrte Trainee-Programme verfügen, haben natürlich dementsprechend hohe Ansprüche und Anforderungen an ihre Bewerber*innen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Trainee-Programme kleinerer Unternehmen weniger Qualität haben. Ganz und gar nicht. 

Um Trainee zu werden, brauchst du die richtigen Bewerbungsunterlagen. Ein geniales Bewerbungsschreiben, das Lust auf mehr macht, inklusive geeignetem Bewerbungsfoto und einem perfekt abgestimmten Lebenslauf.

Darin solltest du geforderte Skills und Schnittpunkte zwischen deinem Studium und der Bedürfnisses des Unternehmens hervorheben. Pluspunkte gibt’s natürlich für Auslands- und Praxiserfahrung sowie Native Speaker einer oder mehrerer Fremdsprachen. 

Trainee - Fifty shades of business (4)

Ansprüche und Anforderungen sind je nach Trainee-Programm verschieden.

Woher weiß man, ob ein Trainee-Programm gut ist? 

Davon mal abgesehen, dass man es sich als Unternehmen heutzutage nicht leisten kann, es  sich mit potenziellen Fachkräften zu verscherzen, kann man hohe Qualität von geringer durchaus unterschieden. 

Vorab sollte man sowieso Recherche betreiben und das Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, unter die Lupe nehmen. Das ist  nicht nur für dein Bewerbungsschreiben hilfreich, sondern hilft dir dabei festzustellen, welches Image das Unternehmen hat. 

  • Kennt man das Unternehmen? 
  • Was sagen frühere Trainees über das Programm? 
  • Wie sehen Website und Social-Media-Kanäle aus? (Lies die Kommentare!) 
  • Gibt es Rückmeldungen an die Uni von Student*innen?   
  • Wie sehen Bewertungen des Unternehmens generell aus?

Du erkennst auch die Qualität des Trainee-Programms, wenn du tatsächlich verschiedene Bereiche des Unternehmens kennenlernst. Stärkt man neben dem unternehmensspezifischen Know-how auch deine sozialen Kompetenzen, beispielsweise durch Workshops und Schulungen, spricht dies auch für ein gutes Ausbildungsprogramm. Auch ein*e Mentor*in sollte dir zur Seite stehen und man sollte dir Möglichkeiten zum Networking geben. Natürlich zählt auch eine faire Bezahlung zu den Kriterien ebenso wie die Übernahmequote. 

Zusammengefasste Kriterien für ein gutes Trainee-Programm 

  • Positive Rückmeldungen von Ex-Trainees

  • Positive Bewertungen als Arbeitgeber*in

  • Durchlaufen verschiedenster Unternehmensbereiche

  • Schulungen, Weiterbildung, Workshops

  • Mentor

  • Networking

  • Faires Gehalt

  • Übernahmequote

Pro und Contra zum Thema Trainee 

Natürlich gibt es je nach Betrachtungsweise Pros und Contras zum Thema “Trainee werden”. Wir fassen sie für euch zusammen, damit euer Gesamtbild vollständig ist. 

Starten wir mit den Pros: 

Kennenlernen verschiedener Abteilungen

In den seltensten Fällen räumen Arbeitgeber*innen ihren neuen Arbeitnehmer*innen Zeit ein, um verschiedene Abteilungen sowie die Verbindungen und Abhängigkeiten kennenzulernen. Diese Chance sollte in einem guten Trainee-Programm auf alle Fälle gegeben sein.

So kann man auch feststellen, für welche Tätigkeit im Unternehmen man brennt. Weißt du schon, was du genau machen möchtest, bieten manche Unternehmen auch fachspezifische Trainee-Programme an, die dich direkt auf die Anschlussposition vorbereiten. 

Förderung von Soft und Hard Skills

Die gezielte Förderung von Soft und Hard Skills sollte grundsätzlich schon in jedes Unternehmen Einzug gehalten haben, welches zukünftig am Ball bleiben will. Doch in Unternehmen, die Trainee-Programme anbieten, wird besonders wert darauf gelegt, die Kompetenzen und Fähigkeiten der zukünftigen Führungsebene auszubauen und zu stärken. Es gibt intensive Einführungsphasen, Seminare, Weiterbildungen und Coachings. 

Networking 

Als auszubildende Nachwuchsführungskraft bekommt man die einzigartige Gelegenheit, in viele Bereiche eines Unternehmens zu schnuppern. Somit ergibt sich auch die geniale Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.

Hinterlässt du dabei beispielsweise einen guten Eindruck bei einem der Top-Manager*innen, kann das hilfreich sein. Doch auch der Kontakt zu langjährige Mitarbeiter*innen des Unternehmens sind wertvoll, da sie die meisten Kund*innen, Klient*innen, Produkte, Dienstleistungen und Mitarbeiter*innen, inklusive des “Big Boss” in- und auswendig kennen. 

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Trainees erhalten die einmalige Möglichkeit, aktiv Networking zu betreiben und so nützliche Kontakte zu knüpfen.

Erfahrungen im Ausland 

In den meisten Unternehmen gehören Auslandsaufenthalte als fixer Bestandteil zum Trainee-Programm dazu. Deshalb sind erste Auslandserfahrungen im Studium empfehlenswert, ebenso wie Fremdsprachenkenntnisse. Dies verbessert natürlich von Beginn an deine Chancen, als Trainee in einem Unternehmen aufgenommen zu werden. 

Karriere beginnt als Trainee 

Wer den Betrieb wie seine Westentasche kennt und ihn von der Pike auf kennengelernt hat, der landet mit der richtigen Motivation auch in der Chefetage. Eine Trainee-Stelle bietet die ideale Grundlage, um die Karriereleiter nach oben zu klettern. Unternehmen investieren viel Zeit und Geld in die Ausbildung der zukünftigen Führungskräfte und wollen diese dann langfristig halten. Dementsprechende Arbeitsverträge werden aufgesetzt. 

Nun zu den Contras

Ja, es gibt sie tatsächlich. Denn die meisten Absolvent*innen wollen nach dem Studium einfach arbeiten und Geld verdienen. Doch da haben wir schon das erste Contra: 

Das Trainee-Gehalt ist kein Managergehalt 

Unternehmen orientieren sich zwar an den branchenüblichen Einstiegsgehältern für ihre Trainees, schließlich wollen sie auch hoch qualifizierte Absolvent*innen anlocken. Doch ein Managergehalt ist es nicht. Trotzdem kann sich auf finanzieller Ebene ein Trainee-Programm langfristig immer auszahlen. 

Übernahmequote verursacht Unsicherheit 

Zwar übernehmen mehr als 50 Prozent der Unternehmen mit Ausbildungsprogramm ihre Trainees, doch es bleibt trotzdem ein Restrisiko für die ausgebildete Nachwuchsführungskraft. Hierbei sollte man allerdings bedenken, dass auch Einsteigerjobs ebenso befristet sein können. 

Harter Konkurrenzkampf für renommierte Trainee-Programme 

Plätze in renommierten Trainee-Programmen sind hart umkämpft. Häufig ziehen Ausschreibungen dieser Plätze eine Flut an Bewerbungen nach sich. Kommt man in die engere Auswahl, tritt man in Assessment-Centern gegen die Konkurrenz an und muss beweisen, dass man der*die Beste für den Job ist. Vorbereitung ist also das Nonplusultra.