Beziehung Arbeitsplatz

Love is in the Air: Wenn die Liebe am Arbeitsplatz entfacht wird

Das oberste Gebot im Arbeitsleben: Finger weg von den Kolleg/innen! Da kommt nichts Gutes raus. Aber man kann sich nicht immer aussuchen, wo die Liebe hinfällt. Fast jedem/r 3. Österreicher/in ist es schon einmal passiert. Er hat sich am Arbeitsplatz verliebt.

Kein Wunder, es ist der perfekte Ort um eine/n potenzielle/n Partner/in kennenzulernen und das i-Tüpfelchen darauf: Sie haben vielleicht sogar die gleichen Interessen. Doch wie geht man richtig damit um? Man bewegt sich auf sehr dünnem Eis. Wenn erst mal der Tratsch in der Kaffeeküche beginnt, dann erfordert es Handlungsbedarf.

Wenn die Liebe am Arbeitsplatz entsteht

Arbeitskollegen haben besondere Reize, man fühlt sich schnell hingezogen. Warum das so ist? Weil die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ineinander verschmelzen, man interessiert sich für die gleiche Materie, erreicht gemeinsam Ziele und der/die Partner/in hat auch Verständnis für eventuelle Überstunden oder kennt die Problemfelder. Man hat eine gemeinsame Gesprächsbasis.

Diese Basis erleichtert manchen einen schnellen und lockeren Büroflirt. Dabei ist es ganz gleichgültig, ob es sich nur um eine Affäre oder um die tatsächliche Liebe am Arbeitsplatz handelt. Beziehungen, die am Arbeitsplatz entstanden sind, haben ein größeres Verständnis füreinander und halten deswegen auch länger als andere, wie z. B. Urlaubsflirts.

Liebe Arbeitsplatz

Diskretion: Klatsch und Tratsch am Arbeitsplatz

Es war schon immer so und es wäre auch skurril, wenn es nicht so wäre. Die Gerüchteküche in der Firma. Wie soll man sich also richtig verhalten, wenn man selbst noch unsicher in der Beziehung ist. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder man lebt seine Liebe am Arbeitsplatz offensiv aus und erhält dann den Stempel “Firmenpärchen” aufgedrückt oder man versucht den Klatsch der Kolleg/innen aus dem Weg zu gehen.

Oberstes Gebot in diesem Fall ist, dass ihr dann bitte keine Fehler macht. Schickt euer Liebesgeflüster nicht über die Firmen-Mailadresse oder stellt es in die Firmen-Whats-Ap-Gruppe. Versucht ein professionelles Verhalten an den Tag zu legen und verzichtet auf verräterische Blicke oder körperliche Streicheleinheiten.

Doch den Kolleg/innen entgeht grundsätzlich nichts! Wenn ihr damit konfrontiert werdet, dann solltet ihr die Kommentare weder dementieren noch bestätigen. Versucht es elegant abzuschmettern. (z. B. Was du alles beobachtest?)

 

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Wenn aus einer Affäre tatsächlich Liebe am Arbeitsplatz wird

Ihr habt euch eben gefunden! Eure Familie und euer Freundschaftskreis wissen auch schon über eure Partnerschaft Bescheid, nun müsst ihr es auch in der Firma offiziell machen? Ja, da kommt ein dickes Paar Socken auf euch zu. Fakt ist, ihr müsst das nicht tun, wenn ihr das nicht wollt. Es ist euer Privatleben und ihr könnt diese Beziehung für euch behalten.

Aber oft kommt man nicht drum herum. Besonders bei Schichtbetrieben. “Warum wollt ihr eigentlich immer gemeinsam frei haben? Ist da was?” Auf kurz oder lang wirst du irgendwann ein Outing machen:

Ja, wir sind ein Paar.

Wie gesagt, es kann niemand gegen eure Liebe etwas unternehmen, dass verstößt gegen die im Grundgesetz verankerten Persönlichkeitsrechte – solange alles professionell abläuft. Ihr solltet also am Arbeitsplatz die Finger voneinander lassen. Wenn jemand inflagranti erwischt wird, kann man sogar mit einer Kündigung rechnen.

Es gibt strenge Vorschriften über das Liebes- und Flirtverhalten. Ein Entlassungsgrund könnte zum Beispiel sein, wenn jemand die Interessen des Dienstgebers verletzt. Zum Beispiel, wenn die/der Partner/in unbefugt Zugang zu betriebsrelevanten Informationen erhält. Oder einer der häufigsten Gründe, wenn Paare während der Arbeitszeit Sex haben.

Es gilt: Kein Knutschen im Aufzug, keine Bevorzugung gegenüber anderer Kolleg/innen usw. Versucht jeglicher Sonderstellungen aus dem Weg zu gehen. Wenn der Platz im Meeting besetzt ist, dann sitzt da ein anderer und man muss nicht das komplette Team aufscheuchen. Dadurch entsteht lediglich Disharmonie.

24/7 – schafft das eure Liebe?

Was am Anfang noch romantisch erscheint, kann sich schnell durch eine Überdosis Nähe von der Liebe am Arbeitsplatz und zu in einer Arbeitsehe verwandeln. Schnell können Gespräche ausarten, dass Berufliche und Private wird vermischt und auch das Zwischenmenschliche kann auf der Strecke bleiben. Deswegen stellt euch gleich die Frage:

Wollt ihr überhaupt 24h am Tag miteinander arbeiten? Viele sehen das als Herausforderung. Die Work-Life-Balance fällt Paaren, die gemeinsam arbeiten, doppelt schwer. Es fehlt der notwendige Abstand. (Ja wir wissen, dass wollt ihr jetzt nicht unbedingt hören, weil ihr so “in love” seid, aber jeder braucht seinen Freiraum, dass ist das Geheimrezept einer jeden guten Beziehung).

Jeder darf und sollte auch seinen individuellen Bedürfnissen nachgehen. Und in eurer gemeinsamen (Frei-)Zeit, kommt ihr euch dann auch wieder bewusster näher. ABER: Euer Schlafzimmer bleibt arbeitsfreie Zone!

Firma bleibt Firma – Privat bleibt privat

Viele Paare wollen das auf die Dauer nicht und verändern sich dann oft beruflich weiter. Nur einer von zehn Personen schafft es weiterhin mit dem/der Partner/in zusammenzuarbeiten. Viel zu oft  entstehen Meinungsverschiedenheiten oder Eiversucht, die dann vom tatsächlichen Job ablenken. Die Karriere leidet darunter. Wenn auch du diesen notwendigen Schritt für die Liebe deines Leben gehen willst:

Liebe am Arbeitsplatz

Das sind die häufigsten Risiken am Arbeitsplatz

  • Neid. Der/die Partner/in wird befördert oder erhält eine Prämie und du nicht? Schau darüber hinweg, ansonsten ist es Gift für eure Beziehung. Aber es kann auch Neid von Außenstehenden auf euch zukommen, z. B. Warum hat die Affäre des des/der Chef/in jetzt eigentlich das neue Projekt bekommen und nicht ich? Versucht die Kommunikation im Unternehmen transparent zu halten.
  • Verliebt in den/die Chef/in. Hierbei handelt es sich um einen Sonderfall, der eine eigene Brisanz erfährt. Während Vorgesetzten schnell unterstellt wird, dass die Machtposition augenutzt wird, muss der/die Arbeitnehmer/in mit üblen Kommentaren rechnen, Stichwort: Hochschlafen. Ganz hart kommt es, wenn du dann zeitgleich noch befördert wirst. Viele führen das nicht auf deine Leistung zurück, sondern weil du das “Betthupferl” bist.
  • Beziehungsaus. Wenn die Beziehung auseinander geht, kann es kritisch werden. Denn ihr seht euch weiterhin täglich am Arbeitsplatz. Die Arbeitkolleg/innen könnten dann auch noch ihren Senf dazugeben. Versucht einfach wie Erwachsene damit umzugehen und steht zu eurem Beziehungsende.

Fazit: Lass die Liebe am Arbeitsplatz zu

Was kannst du eigentlich dafür, wenn du deine bessere Hälfte genau am Arbeitsplatz kennenlernst? Nichts, das ist Schicksal. Beziehungen zwischen Kolleg/innen werden heute definitiv mehr toleriert als noch vor einigen Jahren. Erspare dir peinliche Situationen. Wir haben dir die wichtigsten Fakten aus dem Beitrag nochmal zusammengefasst:

À point:

  1. Finger weg vom One-Night-Stand
    Versuche deinen Ruf in der Firma zu wahren, überlege lieber was du mit einer Nacht alles aufs Spiel setzten kannst!
  2. Verheimlichen
    Wenn du Gerüchte aus dem Weg gehen willst, dann spiele von Anfang an mit offene Karten.
  3. Wann lässt du die Bombe platzen?
    Den richtigen Zeitpunkt zu finden ist schwer, aber sobald du einschätzen kannst, ob die Beziehung Zukunft hat, solltest du es an die restlichen Mitarbeiter/innen kommunizieren. Die meisten warten zwischen zwei und drei Monaten ab.
  4. Job und Privatleben
    Eine klare Trennung zu 100% wird es nicht geben, soviel ist klar, aber macht euch gegenseitig so oft es geht aufmerksam, falls es zu weit geht.
  5. Transparenz
    Es ist keine leichte Situation, aber es ist keine unüberwindbare Hürde und es kann auch sehr gut funktionieren. Die Toleranz deiner Arbeitskollegen wird das Restliche dazu beitragen und wenn nicht, dann fragt doch einfach mal nach: “Und, wo hast du dich eigentlich verliebt?”