Influencer werden

Influencer werden: Die sozialen Medien als Berufsweg

Influencer werden – für viele junge Menschen klingt das wie der ultimative Traumjob. Ein paar Fotos und Stories machen, über dein Lieblingsthema reden und coole Produkte vorstellen? So einfach ist es leider nicht: Was von außen wie wenig Arbeit und Aufwand aussieht, ist meist das genaue Gegenteil.

Was Influencer genau sind und wie man als Meinungsmacher durchstarten kann, haben wir uns für euch genauer angesehen.

Themen in diesem Beitrag:

Was ist ein Influencer genau?

Der Begriff Influencer kommt vom englischen Wort influence, also beeinflussen. Influencer haben auf einen gewissen Personenkreis Einfluss, durch Medieninhalte wie Fotos, Videos, Blogbeiträge, etc. Der Einfluss bezieht sich oft auch direkt auf das Konsumverhalten der ‘Follower’, was Meinungsmacher natürlich interessant für Marken macht. Influencer sind in diesem Sinne also Trendsetter und Meinungsführer in einem bestimmten Gebiet.

Influencer werden

Influencer werden: Diese Arten gibt es

Unter Micro Influencer versteht man Meinungsmacher, die zwar wenig Reichweite aber hohes Engagement haben. Sie sprechen eine sehr spezifische Gruppe an Social Media Nutzern an und können sich durchaus als Experte für ein Thema etablieren.

Social Influencer sind klassische Meinungsführer, die einen Expertenstatus haben – aber im kleineren Rahmen. Postest du beispielsweise öfter deine Meinung zu bestimmten Themen in den sozialen Netzwerken und erhälst dazu Interaktionen, wie Likes oder Kommentare, handelst du als Social Influencer.

Peer Influencer sind zwischen Social Influencer und Key Influencer angesiedelt. Sie sind zwar Experten auf einem gewissen Gebiet und üben bewusst Einfluss auf Follower aus, haben aber noch eine relativ kleine Reichweite. Trotzdem ist es schon möglich, als Peer Influencer mit kleinen Deals Geld zu verdienen.

Key Influencer starten meist als Social Influencer, haben es aber geschafft, ihre Reichweite stark auszubauen. Sie arbeiten aktiv mit Marken zusammen und können je nach Reichweite gutes Geld verdienen. Welche Reichweite dafür notwendig ist, hängt von vielen Faktoren, wie Nische, Kanal oder geografischer Raum ab.

Wieviel kann man als Influencer verdienen?

Der Verdienst eines Influencers hängt natürlich von seiner Reichweite bzw. der Zahl seiner Follower ab. Tausende Euro für einen einzigen Post gibt’s aber vor allem in Österreich nur selten. Die meisten Influencer erhalten für einen Werbedeal weniger als 500 Euro.

Die Regulierungsbehörde RTR erhob 2017 eine Studie zur österreichischen Youtube-Szene: Nur 44 der 100 populärsten Kanäle aus Österreiche verdienen zwischen 100 und 2500 Euro im Monat, lediglich 6 davon haben eine monatliches Einkommen über 10.000.

Da je nach Branche, Reichweite, Region und Followerzahl die Verdienstmöglichkeiten sehr stark varieren, können hier keine konkreten Zahlen genannt werden. Studien zu diesem Thema konzentrieren sich meist auf den englischsprachigen Raum – in Österreich gibt es dazu kaum Richtwerte.

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Auch Influencer müssen Steuern zahlen!

Einkommenssteuer ist abzuführen, wenn dein Verdienst über dem jährlichen Grundfreibetrag liegt. Dabei liegt der Steuersatz zwischen 25-55 % – je nach deinem Einkommen. Verdienst du jährlich mehr als € 1.000.000, musst du den höchsten Steuersatz zahlen. Ebenfalls fällt in Österreich für alle Einnahmen eine Körperschaftssteuer von 25 % an.

Alle Informationen zu Steuern in Österreich findest du hier.

Wie startet man am besten seine Karriere als Influencer?

Der Weg zum Meinungsmacher ist für jeden anders, viele präsentieren sich und ihre Meinungen einfach gerne im Internet und sind so quasi “zufällig” Influencer geworden. Ein paar wichtige Schritte erklären wir dir aber hier:

Schritt1: Stell dir selbst die Frage: Bin ich als Influencer geeignet?

Als Influencer bist du ständig im öffentlichen Auge. Das heißt, das du nicht nur positives Feedback bekommen wirst, denn gerade online verstecken sich manche Nutzer hinter der ‘Anonymität des Internets’ und werden zu Hatern. Bist du besonders sensibel für Kritik, solltest du dir genau überlegen, ob du dich diesem Druck aussetzen willst.

Auch erfodert der Beruf des Influencers sehr viel Disziplin und Kreativität: Du musst ständig neue Ideen liefern, sensibel auf die Stimmungen deiner Community reagieren und deine Strategie dahingehend anpassen.

Schritt 2: Finde deine Nische

Inzwischen gibt es zu fast jedem Thema zahlreiche Influencer – es ist also nicht mehr so leicht, sich von der Masse abzuheben. Besonders hoch ist die Konkurrenz bei Fashion-, Fitness- und Reisebloggern. Echte Leidenschaft und ein eigener Stil sind aber nach wie vor einer der wichtigsten Faktoren für den Erfolg. Überlege dir also genau, welches Thema dir am Herzen liegt und wie du dich von anderen Influencern abheben kannst.

Schritt 3: Wähle die geeigneten Kanäle aus und bleib technisch up-to-date

Meistens ist ein Mix aus verschiedenen Kanälen sinnvoll, also z. B. ein Youtube-Kanal, ein Instagram-Account und ein Blog. Besonders beliebt sind Instagram und Youtube, da sich diese Kanäle bestens zur Selbstdarstellung eignen.

Bleib auch immer up-to-date, was neue Kanäle und Medien angeht, wie TikTok, Clubhouse oder IGTV. Zu Social Media Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Reichweitensteigerung, etc. gibt es mittlerweile sehr viele (auch kostenlose) Ressourcen im Internet. Bei diesen Themen auf den Laufenden zu bleiben, zahlt sich nicht nur für deine eigenen Kanäle aus, sondern kann dir auch noch andere Karriereperspektiven geben.

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Schritt 4: Entwickle eine Content-Strategie

Hinter der Arbeit von Influencern steckt viel strategische Planung. Überlege dir bereits zu Beginn, wie oft du postest, wo und wann du deine Zielgruppe am besten erreichen kannst, welche Hashtags relevant sind und vor allem welche Inhalte du wann postest.

Wichtig für den Erfolg ist natürlich, dass du deinen Plan mit Disziplin durchziehst, aber auch, dass du Feedback bei deinen Followern einholst und so deine Strategie ständig anpasst.

Schritt 5: Biete deinen Followern einen Mehrwert und interagiere mit ihnen

Das kann von der Inspiration, bis hin zu gratis eBooks oder informativen Videos reichen. Nur wenn du es schaffst, deinen Followern einen Mehrwert zu bieten, wirst du langfristig deine Reichweite steigern können. Dafür ist aber auch wichtig, dass du mit deinen Abonennten in Kontakt trittst, egal ob über Livestreams, Kommentare, Tweets etc.

Fazit: Influencer werden kann sich lohnen

Bist du mit Leidenschaft bei der Sache und schaffst du es, dich von der Masse abzuheben, kannst du als Influencer erfolgreich werden und auch ganz gut verdienen. Trotzdem sollte Geld nicht dein Hauptziel sein: Meinungsmacher zu sein, ist nämlich viel Arbeit und erfordert ein hohes Maß an Kreativität, Disziplin und Zeit. Deine Follower merken auch ganz schnell, ob du alles nur für Geld machst, oder wirklich dahinter stehst.

Ist Influencer werden dein Berufswunsch, solltest du das Ganze strategisch angehen und immer einen Plan B haben, denn auch wenn du eine Zeit lang Erfolg hast: Nur sehr wenige Influencer sind jahrelang erfolgreich und können sich ein andauerndes stabiles Einkommen schaffen. Die meisten von Ihnen haben trotzdem einen Job oder eine Nebentätigkeit.

Den passenden Nebenjob für deine Influencer-Karriere gibt’s hier: