Nachhaltigkeit- Wie manche ich mein Unternehmen nachhaltig?
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Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Es wird vermutlich das Trendwort unserer Generation. Doch nimmt man es genau, muss man feststellen, dass die Menschen vor 300 Jahres nachhaltiger lebten als heute. Eigentlich sollte ich also eher sagen: “Back to the roots”. Um Maßnahmen zur Nachhaltigkeit umsetzen zu können, ist es wichtig zu verstehen war Nachhaltigkeit überhaupt ist.
Am einfachsten erklärt man Nachhaltigkeit mit dem drei-Säulen- Modell. Das drei-Säulen-Modell basiert auf drei Kernthemen – Planet, People and Profit. Nachhaltigkeit kann demnach nur entstehen, wenn ökologische, ökonomische und soziale Ziele gleichbedeutend verfolgt werden.
Vergleichen wir es mit einem Haus. Sind die Mauern nicht gleich hoch, kann es nie im Leben ein Dach tragen.
3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
1. Säule Planet – Ökologie
Ökologische Nachhaltigkeit strebt danach, unsere Umwelt, Klima und Ressourcen zu schützen und zu schonen. Gerade für diesen Bereich wird man in Zukunft immer mehr kreative und innovative Köpfe brauchen. Ganz oben auf der Agenda steht beispielsweise das Ersetzen von nicht nachwachsenden Rohstoffen durch erneuerbare Rohstoffe und das Vermeiden von Schädigungen und Verschmutzung unserer sensiblen Ökosysteme.
2. Säule People – Soziales
Bei der sozialen Nachhaltigkeit steht der Mensch im Vordergrund. Als Minimum sollen zumindest die Grundbedürfnisse eines jeden Menschen geschützt und bewahrt werden. Armut soll durch Chancengerechtigkeit und gerechte Verteilung von Ressourcen bekämpft werden. Spezifisch werden dabei Themen wie faire Bezahlung, optimale Arbeitsbedingungen, faire Produktbeschaffung, Krankenversorgung, Chancengleichheit von Männern und Frauen, Chance auf Bildung und Arbeit ebenso wie Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen genannt.
3. Säule Profit – Ökonomie
Die ökonomische Nachhaltigkeit geht es in erster Linie darum, eine Wirtschaft zu gestalten, die langfristig gewinnbringend arbeiten kann, ohne dabei die anderen beiden Säulen zu übergehen, diese zu schädigen oder auszubeuten. Die Gewinnmaximierung soll dabei nicht das einzige Ziel von Unternehmen bleiben.
Planen Sie Nachhaltigkeit immer ganzheitlich in Ihrem Unternehmen.
Nachhaltigkeit für ein bestehendes Unternehmen
Da ein Nachhaltigkeitskonzept alle Bereiche eines Unternehmens betrifft, muss eine Strategie holistisch oder anders ausgedrückt ganzheitlich sein.
Schritt 1
Nun haben Sie die drei Säulen des Nachhaltigkeitsmodells besser kennengelernt. Behalten Sie es im Hinterkopf, wenn Sie durch Ihr Unternehmen gehen oder die Prozesse Ihres Unternehmens ganz bewusst einem Nachhaltigkeitscheck unterziehen.
Schritt 2
Konnten Sie die Ist-Situation erfolgreich eruieren? Dann haben Sie bestimmt einige Punkte gefunden, die Ihr Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit nach vorne bringen kann. Das Projekt startet, wie die meisten, mit der konkreten Planung der Maßnahmen, einer genauen Zielsetzung und einem bestimmten Zeitraum, indem das Ziel erreicht werden soll.
Für neue Prozesse sollten Sie gleich im Vorfeld Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung festlegen.
Schritt 3
Nach dem Umsetzen der individuellen Nachhaltigkeitsmaßnahmen müssen Sie den Erfolg und den Sinn Ihrer Maßnahmen messen. Konnten Sie das geplante Ziel erreichen? Welche Maßnahmen müssen optimiert werden? Welche funktionieren schlichtweg nicht und welche haben sich als überaus erfolgreich erwiesen?
Als Neugründer*in können Sie Nachhaltigkeit bereits vom ersten Tag an in Ihr Geschäftskonzept einplanen.
Nachhaltigkeit im Start-up
Einer der größten Vorteile, die Start-ups haben, wenn sie heute gegründet werden, ist, dass sie Nachhaltigkeit gleich in das neue Unternehmenskonzept integrieren können. Somit ersparen sich Neugründer*innen Umstellungsprozesse und Testphasen.
Sei von Anfang an nachhaltig
Sind Sie ein*e Neugründer*in, sollten Sie bereits von Anfang an darauf achten, Ihre Unternehmensprozesse weitestgehend nachhaltig zu gestalten und bereits im Vorhinein auf natürliche Ressourcen und nachwachsende Rohstoffe zu bauen.
Nutze erneuerbare Energien
Das gilt auch für erneuerbare Energien aus Wind-, Solar- oder Wasserkraft. Planen und gestalten Sie die unternehmensinternen Prozesse möglichst energiesparend. Kommunizieren Sie Ihren Mitarbeiter*innen Ihr Nachhaltigkeitskonzept klar, beispielsweise dass Sie Remote Meetings mit Kund*innen und Partner*innen langen Anreisen vorziehen. Wenn Sie Firmenautos anschaffen wollen, erkundigen Sie sich über Förderungen zu Elektroautos und fördern Sie die Nutzung von Öffis. Damit leistet Ihr Unternehmen bereits einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Motivieren und belohnen Sie Mitarbeiter*innen, die sich für mehr Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen engagieren.
Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter*innen zur Nachhaltigkeit
Etablieren Sie gleich bei der Gründung eine Unternehmenskultur, die Mitarbeiter*innen dazu motiviert, sich für die Nachhaltigkeit zu engagieren. Ob regionales Essen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, E-Bikes etc. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter*innen bei ihren Ideen mehr Nachhaltigkeit in das Unternehmen zu bringen.
Brauchen Sie wirklich noch einen Drucker?
Hier nun doch noch der Tipp mit dem papierlosen Büro. Am besten, Sie kaufen erst gar keinen Drucker für Ihr Büro, sondern arbeiten komplett digital. Wenn Sie Ihr Büro einrichten, achten Sie auf nachhaltige Büromöbel und energieeffiziente Geräte, viel natürliches Licht und energiesparende Beleuchtung.
Flexible Arbeitszeitmodelle und Arbeitsorte
Flexible Arbeitsorte können ebenso zur Nachhaltigkeit Ihres Start-ups beitragen. Wie? Nun, wenn Ihre Mitarbeiter*innen nicht täglich ins Büro pilgern müssen, spart das Kosten, Energie und vermindert den CO₂ Ausstoß. Zusätzlich stärken Sie die soziale Nachhaltigkeit durch die bessere Work-Life-Balance ihrer Belegschaft.
Sie können als Unternehmer*in sogar Ihr Geld für Nachhaltigkeit auf unserem Planeten arbeiten lassen.
Lass dein Geld nachhaltig investieren
Bis vor kurzem wusst ich nicht, was man sich unter einem „grünen Bankkonto“, vorstellen sollte. Mittlerweile weiß ich, dass es bei diesen grünen Banken darum geht, wo sie das ihnen anvertraute Geld investieren. Einige Banken haben den wachsenden Nachhaltigkeitstrend aufgegriffen und sich darauf spezialisiert. Sie investieren nachweisbar nur in nachhaltige Projekte etc.
Forciere faire Arbeitsbedingungen
Achten Sie nicht nur in Ihrem Unternehmen auf faire Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit, sondern legen Sie auch Wert darauf, dass nationale und internationale Geschäftspartner*innen Nachhaltigkeit auf allen Ebenen leben. Vielleicht habe Sie sogar selbst Themen, die Ihnen besonders am Herzen liegen und für die Sie sich persönlich und auf unternehmerischer Ebene engagieren. Auch das unterstützt die Nachhaltigkeit Ihres neuen Unternehmens.
Fazit
Am Schluss noch ein weiterer Hinweis: Die neue Generation von Arbeitnehmer*innen legt Wert darauf, dass ihre Arbeit Sinn macht und wenn möglich die Welt rettet. Sie sammeln als nachhaltiges Unternehmen somit definitiv Pluspunkte bei aktiv und passiv Jobsuchenden und ziehen Personen an, die sich mit den Werten Ihres Unternehmens identifizieren können.
