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Workation – Arbeiten und Freizeit im Paradies

Ob man es glaubt oder nicht, Workation setzt sich aus den englischen Worten Work und Vacation zusammen. Richtig erkannt, Work bedeutet Arbeit und Vacation eigentlich Urlaub. Wenn es euch so geht wie mir, ist euch bestimmt die Frage in den Kopf geschossen, warum man den Arbeitsstress auch noch mit in den Urlaub nehmen sollte? Das und mehr erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was bedeutet Workation?

Eines ist mittlerweile klar, die Arbeitswelt wird derzeit umgekrempelt. Wohin die Reise genau gehen wird und wie lange die Änderungen anhalten werden, weiß man nicht, doch der Wandel steht außer Frage. Ein Begriff, der im kleinen ABC of New Work immer wieder auftaucht, ist Workation. Dabei steht nicht, wie der Name eigentlich vermuten lässt, das Arbeiten im Urlaub im Vordergrund, sondern eher die Freiheit, dort zu arbeiten, wo man möchte. Ortsunabhängig also.

Und sind wir ehrlich, bietet sich die Chance auf Workation, suchen sich die meisten einen Ort aus, an dem sie sonst nur Urlaub machen würden. Ich für meinen Teil entweder eine urige Berghütte oder etwas mit türkisblauem Meer und kilometerweißem Sandstrand. Besonders für Menschen, deren Laune und Motivation den sinkenden Temperaturen nach unten folgen, kann Workation die ideale Lösung bei einer kleinen “Herbst-Winterdepression” sein.

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Workation vereint das Beste aus Urlaub und Arbeit.

Workation vs. Home Office

Hinzu kommt, dass viele sowieso auch im Urlaub einfach erreichbar bleiben möchten. Oft, um der Vertretung die Möglichkeit zu geben, im Notfall einfach durchzurufen oder weil wichtige Kund*innen, Geschäftsabschlüsse oder Projekte einfach keine Rücksicht auf Urlaub nehmen. Workation erlaubt das Beste aus Freizeit bzw. Urlaub und Arbeit. Im Gegensatz zu Home-Office, wo man die Pausen mit kochen, putzen oder sonstiger “Arbeit” verbringt, kann man in einer Workstation-Destination abschalten und genießen.

Zuerst ein Sprung ins klare, türkisblaue Meer, neue Trails mit dem Bike erforschen oder atemberaubende Barrels surfen, um dann energiegeladen ein paar Stunden produktiv zu arbeiten. Motiviert geht einem dann die Arbeit natürlich auch viel leichter von der Hand. Nach getaner Arbeit kann man Teil der fremden Kultur werden und außerdem neue Leute oder andere Workations kennenlernen. Networking international. Nice. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber so lässt sich‘s bestimmt leben.

Für wen eignet sich Work und Vacation?

Workation eignet für jede*n der*die für den Job nur einen Laptop und Internet benötigt. Ob du alleine arbeitest und deine Freizeit mit deiner Familie, Partner*in oder Freunden genießt, bleibt dabei völlig dir überlassen. Urlaubsanbieter haben den Trend bereits aufgegriffen und bieten für jedes Setting das passende Angebot. Kollegen-Workation-WG direkt am Meer, Workstation-Ferienwohnung mit flexibler Kinderbetreuung sowie Wellenessprogramm oder Single-Workstation-Trips mit garantierter fullspeed Internetverbindung.

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Für manche ist Arbeiten und Freizeit in einem Urlaubsparadies ein lang ersehnter Traum.

Was braucht man für das Workation-Modell?

Nun, wie bei allen Arbeitsmodellen braucht es vor allem eines: Planung. Stürme also nicht gleich in das Büro deines*r Chef*in und verkünde ihm*ihr überschwänglich, dass du ab morgen von einer Insel oder einer Berghütte für ihn oder sie arbeitetest.
Damit Workation klappt, brauchst du das Einverständnis deines*r Arbeitgeber*in. Ist diese*r dem Modell gegenüber aufgeschlossen, solltet ihr unbedingt einige Dinge vorab klären und, wenn nicht bereits im Arbeitsvertrag so festgehalten, in einer schriftlichen Vereinbarung fixieren:

  • Wie sehen die Erwartungen des*der Arbeitgeber*in genau aus?

  • Übernimmst du kurzfristige oder zusätzliche Aufgaben? Wenn nicht, wer dann?

  • Müssen Kund*innen oder Projekte etc. abgegeben werden?

  • Wann endet deine Workation?

  • Vereinbarung der Reaktionszeit beziehungsweise fixer “Büro”- oder Onlinezeiten?”

Bist du selbstständig und nicht auf das Einverständnis deines*r Arbeitgeber*in angewiesen, ist für dich nur der letzte Punkt relevant. Die “Büro”- oder Onlinezeiten sollten deine Kund*innen bekannt sein und verlässlich eingehalten werden.

Workation

Egal ob als Single, Familie, Pärchen oder Gruppe – Workation ist grundsätzlich für jede*n.

Workation-Tipp 1: Zeitzone

Zwar sind Workation-Destinationen auf der anderen Seite der Welt reizvoll, bringen allerdings das Problem unterschiedlicher Zeitzonen mit sich. Ist das für deinen Job kein Problem, perfekt. Führst du in deinem Job oft Gespräche mit Kund*innen, Partnerunternehmen oder Kolleg*innen, dann kann eine andere Zeitzone problematisch werden. Oft empfiehlt sich hier ein Workationziel zu wählen, das innerhalb deiner “Büro”-Zeitzone liegt.

Workation-Tipp 2: Ausstattung und Internet

Man geht immer davon aus, Internet gibts auf der ganzen Welt. Leider oder sollte ich sagen Gott sei Dank nicht in jedem Winkel der Welt. Das Internet ist also eine unverzichtbare Voraussetzung für eine Workation. Zudem sollte es je nach Job ein Laptop, Powerbanks etc. sowie ein ruhiger klimatisierter (schon mal bei 30 Grad in der Sonne gearbeitet?) Ort für Online-Meetings und Telefonate geben.

Workation-Tipp 3: Versicherung und Steuer

Je nach Workation-Land musst du unbedingt abklären, welchen Versicherungsschutz du als reisende*r Arbeitnehmer*in oder Selbstständige*r brauchst. Informiere dich vor deiner Reise bei deiner*m Arbeitgeber*in, was geschieht, wenn dir während deiner Workation etwas zustößt. Als Selbstständige*r bei deiner Unfall-, Haftpflicht- und Krankenversicherung. Recherchiere auch über Empfehlungen sowie Warnungen eures Reiseziels und ob du eine Aufenthaltsgenehmigung brauchst. Gedenkst du dich länger im Ausland aufzuhalten, kann es sein, dass du lohnsteuerpflichtig wirst.