Bewerbungsfoto

Bewerbungsfoto – Dein Eyecatcher

Ein gutes Foto ist ein Foto, das man länger als eine Sekunde anschaut. Henri Cartier-Bresson.

Mannomann, eine Sekunde klinkt verdammt wenig, oder? Das Bewerbungsfoto muss also so perfekt sein, dass eine Sekunde ausreichend ist, um euch neben Fähigkeiten und Kompetenzen einen weiteren Pluspunkt für euren Traumjob zu verschaffen. Damit ihr das perfekte Bewerbungsfoto für eure Bewerbung bzw. Lebenslauf bekommt, haben wir Tipps und Beispiele für euch zusammengestellt. 

Sind Bewerbungsfotos eigentlich Pflicht? 

Nun ja, eigentlich nicht. Laut dem Gleichbehandlungsgesetz beruht ein Bewerbungsfoto auf freiwilliger Basis. Trotzdem gehört für die meisten Unternehmen in Österreich ein Bewerbungsfoto einfach dazu. Recruiter verschaffen sich so einen Gesamteindruck des*der Bewerber*in. 

Andere Länder, andere Sitten? 

In Amerika, Australien, England aber auch in einige skandinavischen Länder wie Norwegen oder Schweden ist ein Bewerbungsfoto kein Teil der Bewerbungsunterlagen. Man möchte Mitarbeiter*innen völlig unvoreingenommen aufgrund Ihrer Qualifikationen einstellen. 

Bewerbungsfoto

Den Bildausschnitt des Bewerbungsfotos kannst du selbst wählen.

Bewerbungsfoto passend zum Job 

Bewirbt man sich in Österreich, sollte man sich also vorab ein paar Gedanken darüber machen, wie man den besten Eindruck passend zum Job vermittelt. 

Es kann sehr hilfreich dabei sein, sich auf der Website des potenziellen Unternehmens umzusehen. Wie präsentiert sich das Unternehmen und die Mitarbeiter*innen beispielsweise auf der Website. Sind beispielsweise alle Personen mit Bluse/Hemd und Blazer/Sakko abgebildet, ist es von Vorteil, sich dem Unternehmensstil in der für dich authentischen Variante anzupassen. 

Die Sache mit dem Lächeln am Bewerbungsfoto 

Entscheidest du dich für ein Bewerbungsfoto, darfst du darauf auch lächeln. Ob mit Zähne oder ohne bleibt dabei dir überlassen. Wichtig dabei ist nur, es sollte nicht aufgesetzt aussehen. Hemmt einen das ganze Setting, kann man sich entweder Unterstützung durch eine zweite Person holen oder sich selbst durch Gedanken an schöne Ereignisse, Personen etc. ein freundliches und echtes Lächeln ins Gesicht zaubern. 

Tipp unserer Marketingabteilung für dein Bewerbungsfoto 

Im Marketing werden immer A/B-Tests durchgeführt, um zu sehen, welches Foto bei den Leuten besser ankommen oder öfter die gewünschte Reaktion auslöst. Genau das solltet auch ihr machen. Macht nicht nur ein Bewerbungsfoto, sondern mehrere Varianten. Kleine Veränderungen können hier schon eine große Wirkung zeigen. Verwende die verschiedenen Bewerbungsfotos für unterschiedliche potenzielle Arbeitgeber*innen oder Jobs. 

Urlaubsfoto als Bewerbungsfoto nutzen 

Nein, so schön oder cool du vielleicht auf den Urlaubs- oder Partyfotos oder bei Freizeitaktivitäten aussiehst, sie sind das absolute No-Go. Auch Ganzkörperaufnahmen gelten als unpassende Bewerbungsfotos. Ebenso wie unscharfe, offensichtlich bearbeitet, gescannte oder klassische Selfiefotos. Ein klares Nein auch zu Porträtfoto, die frontal, mit starrer ausdrucksloser Miene geschossen werden (Einfach nur gruselig). Übertriebenes Make-up und offenherzige Partyoutfits bitte auch weglassen. 

Bewerbungsfoto

Freizeitfotos sind absolut keine Bewerbungsfotos. Reflexionen sollten ebenso vermieden werden.

Professionelles Bewerbungsfoto machen lassen 

Ist man verunsichert, kann man auch professionelle Bewerbungsfotos machen lassen. Bitte achte aber auch hier darauf, dass es sich um jemanden handelt, der Erfahrung in diesem Bereich hat. Stellt er*sie dir also gar keine Fragen über die Position oder den Job, solltest du schon mal skeptisch werden. 

Bewerbungsfoto in Eigenregie 

Das kann prima klappen. Wie bei allen Dingen, die man nicht täglich macht, braucht es vielleicht mehrere Anläufe, aber grundsätzlich ist es kein Problem.

Hier unsere Tipps: 

  • Kamera in Augenhöhe 
  • Helle, einfarbige Wand als Hintergrund 
  • oder viel Raum im Hintergrund 
  • natürliches Licht von allen Seiten 
  • Abstand vom Hintergrund 
  • leicht seitlich sehend, Gesicht zur Kamera 
  • freundlicher Gesichtsausdruck – Lächeln 
  • Outfit passend zum Job und Firma 
  • Feinheiten am Bewerbungsfoto nachbearbeiten 

Wo macht man das Bewerbungsfoto am besten? 

Für ein Bewerbungsfoto sollte man einen Ort auswählen, in den viel natürliches Licht fällt. Stellst du dich vor eine Wand, sollte diese hell und ohne Fotos, Poster, Fernseher, Muster etc. sein. Verfügst du über keine leere Wand, kannst du dich auch so stellen, dass du den Raum im Rücken hast. Wichtig bei so einem Foto ist, dass der Fokus auf diesem Gesicht liegt und der Hintergrund unscharf ist. Dasselbe gilt auch für Fotos im Freien.

Natürliches Licht für dein Bewerbungsfoto 

Fotografiert man bei diffusem oder hartem Licht, kann dich das buchstäblich ins „falsche Licht“ rücken. Fotografiere am Tag, in einem Raum mit viel Licht. Achte darauf, dass es keinen Schlagschatten gibt. Fotografierst du mit Blitz, sollte nichts reflektieren und die Anti-Rote-Augen-Funktion aktiv sein. 

Bewerbungsfoto

Der Hintergrund bei einem Bewerbungsfoto sollte hell bzw. einheitlich sein.

Stativ oder zweite Person für das Bewerbungsfoto

Wie bereits erwähnt, kann dir bei deinem Bewerbungsfoto eine zweite Person helfen. Steht niemand zur Verfügung, kann dir beispielsweise ein Stativ für die richtige Höhe des Bewerbungsfotos nützlich sein. Vielleicht kennst du sogar jemanden, der so einen besitzt und der*die ihn dir leiht. Bitte verzichtet auf wackelige Couchtisch-Sessel-Bücherstapel Konstruktionen, dabei geht immer etwas zu Bruch. Glaubt mir. 

Ideale Körperhaltung für das Bewerbungsfoto  

Damit du das Bewerbungsfoto deine beste Seite zeigt, solltest du dich ein wenig schräg zur Kamera stellen. Entspanne deine Schultern, steh aber aufrecht und dreh deinen Kopf zur Kamera. Dann Lächeln und auf den Selbstauslöser warten oder per Fernauslöser das Foto auslösen. 

Hemd und Sakko für das Bewerbungsfoto 

Wie bereits erwähnt, ist es für das richtige Outfit in erster Linie wichtig, sich das Unternehmen genauer anzusehen. Wie präsentieren sich das Unternehmen beziehungsweise die Mitarbeiter*innen des Unternehmens auf der Website? Hinzu kommt natürlich auch der Job selbst und dein eigener Style. Bitte vergiss nicht, dass deine Klamotten auch zur Hintergrundfarbe des Bewerbungsfotos passen sollte. Klingt einfach, oder? 

Schmuck und Accessoires 

Bei Frauen ist dezenter Schmuck, beispielsweise feine Ohrstecker für das Bewerbungsfoto, erlaubt. Natürlich auch eine Brille, wenn diese täglich getragen wird. Männer dürfen überhaupt keinen Schmuck tragen, außer natürlich den Ehering. Alles was protzig und aufdringlich wirken könnte (Uhr, Halskette, Piercing) hat auf einem Bewerbungsfoto nichts verloren. 

Bewerbungsfoto

Bilder sagen mehr als 1000 Worte. Was würden diese beiden als Bewerbungsbilder vermitteln?

Frisur und Make-up 

Auch deine Haare sind ein Teil deiner Persönlichkeit. Sie sollten gepflegt sein und so wenig wie möglich von deinem Gesicht verdecken. Regeln, die beinahe wie aus der grauen Vorzeit klingen, besagen, je höher die Position, desto schlichter die Frisur. Lange Haare sollten bei der Bewerbung für Führungspositionen zu einem unspektakulären Zopf gebunden sein. Dies lässt einen angeblich stärker bzw. maskuliner wirken. Bei Männern heißt es demnach, keine langen Haare und wild wuchernden Bart. Alles gepflegt und zurecht gestutzt. 

 

Ich persönlich finde diese Regeln nett ausgedrückt „veraltet“. Was haltet ihr davon? Habt ihr damit Erfahrungen? Wer weiß, vielleicht kann das jemand sogar bestätigen und untermauern. Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.

 

Für das Make-up gilt, weniger ist mehr. Das Make-up soll helfen, deine Haut strahlen zu lassen und deine Vorzüge hervorzuheben. Allerdings auf dezente Art und Weise. 

Bildausschnitt und Größe des Bewerbungsfotos 

Die gängige Größe eines Bewerbungsfotos liegt bei 4,5 cm x 6,5 cm (Breite x Höhe). Die Auflösung in Pixel ist 531px x 709px. Für den perfekten Bildausschnitt brauchst du nur Kopf, Hals und Teilansätze von Schultern und Oberkörper. 

Ein bisschen nachschneiden kann man immer, auch Nachbearbeitung ist erlaubt. Aber für beides gilt, weniger ist mehr. Wenn du dir jetzt denkst: „Ach, da hatte ich doch ein tolles Foto mit meiner Familie, da schneide ich mich einfach raus.“ Nein, das ist ein absolutes No-Go. Bitte verwende keine Bildausschnitte von einem Gruppenfoto. 

Schwarz/Weiß oder in Farbe 

Schwarz-Weiß oder Farbe, beides ist beim Bewerbungsfoto erlaubt. Es bleibt dir überlassen, für welche der beiden Varianten du dich entscheidest. Möchte man nahbar wirken und entscheidet man sich für ein kleineres Foto am Lebenslauf, ist ein farbiges Foto von Vorteil. Will man Neugier wecken und nutzt dafür ein größeres Foto auf dem Deckblatt, kann ein Schwarz-Weiß-Foto den gewünschten Effekt haben. 

Bewerbungsfoto

Auch Schwarz-Weiß-Bewerbungsfotos sind erlaubt.

Wohin gehört das Bewerbungsfoto auf der Bewerbung bzw. Lebenslauf

Lässt jemand sein Bewerbungsfoto entwickeln und fügt dieses direkt der Bewerbungsmappe bei, sollte man darauf achten, dass es gleich auf der ersten Seite über der ersten Zeile befestigt ist (keine Büroklammer!). Zu beachten ist dabei, dass das Foto immer auf der Seite des Blattes befestigt wird, von der aus sie ins Blatt zeigt und nicht hinaus. 

Wer sein Foto direkt in die Bewerbung integriert, sollte darauf achten, dass das Bewerbungsfoto eine hohe Auflösung hat und wer sie ausdruckt sollte volle Druckerpatronen und hochwertiges Papier nutzen. 

Integriert man das Foto am Lebenslauf, sollte es die Größe 4,5 cm x 6,5 cm haben und auf der rechten Seite positioniert werden. Beachte hier unbedingt schon beim Machen des Fotos die „Nase-zeigt-ins-Blatt“-Regel. 

Nutzt du das Foto als Eyecatcher am Deckblatt, kann es durchaus größer eingesetzt werden. Üblich ist dabei eine Größe zwischen 6,5 cm x 10 cm (Breite x Höhe). 

Fazit 

Betrachten wir das Bewerbungsfoto als 1000 Worte extra in deiner Bewerbung, die du nicht niederschreiben musstest, vom Recruiter aber trotzdem verstanden werden. Das Bewerbungsfoto kann dir in einem knappen Rennen den alles entscheidenden Vorteil verschaffen. Nimm dir also Zeit für die Vorbereitungen, das Shooting und die Nachbearbeitung.