KMU oder lieber Konzern? Wo möchtest du arbeiten?
Du bist auf Jobsuche oder strebst einen Jobwechsel an, weißt aber noch nicht so recht, ob du dich in einem Klein- oder mittleren Unternehmen oder einem Konzern bewerben sollst? Hier findest du Pro und Contras die dir bei deiner Entscheidung helfen können.
Es kommt nicht auf die Größe an, oder doch?
Bei der Wahl deines*r zukünftigen Arbeitgeber*in kommt es nicht darauf an, ob es sich um ein Klein- oder mittleres Unternehmen oder einen Konzern handelt, sondern auf deine Bedürfnisse und Wünsche. Deshalb solltest du dir vorab Gedanken machen, was du dir von deinem*r Arbeitgeber*in sowie deiner Position erwartest und wie deine Pläne für die Zukunft aussehen.
Warum in einem Klein- oder mittleren Unternehmen (KMU) arbeiten?
Als Klein- oder mittlere Unternehmen (KMU) bezeichnet man Betriebe, die zwischen 49 und 249 Mitarbeiter*innen haben und einen Jahresumsatz zwischen 10 Mio. und 50 Mio. Euro erwirtschaften.
Welche Vorteile hast du, wenn du in einem Klein- und mittleren Unternehmen arbeitest?
Familiäres Umfeld
Klein- oder mittlere Unternehmen sind meist durch ein sehr familiäres Betriebsklima geprägt. Hier ist es durchaus möglich, dass dein Chef deine Geburtstagsfeier crasht (zu deiner Freude) und deine Kolleg*innen einen tiefen Einblick in dein Privatleben bekommen, wenn nicht sogar ein Teil davon werden. Diese Art des Work-Life-Blendings ist nicht für jede*n geeignet.
Flache Hierarchien
Arbeitet man in einem Klein- oder mittleren Unternehmen, herrschen zumeist flache Hierarchien. Das bedeutet direkte Kommunikation zwischen den arbeitenden Personen, kurze Entscheidungswege und somit flexiblere und schnellere Handlungsmöglichkeiten.
Hohe Selbstbestimmung und Eigenverantwortung
Bist du in einem kleineren Unternehmen mit flachen Hierarchien tätig, obliegt es in den meisten Fällen, dir eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen. Das Level der Selbstbestimmung ist also deutlich höher als in einem Konzern.
Abwechslungsreiche Arbeit
Die Aufgaben in einem Kleinunternehmen können vielseitig sein und sich je nach Bedarf ändern. Will jemand nicht täglich die gleichen Routinearbeiten erledigen, könnte ihm oder ihr das Arbeiten in einem Klein- oder mittleren Unternehmen Spaß machen. Da kann es durchaus vorkommen, dass man Arbeiten übernimmt, die eigentlich nicht in der Stellenbeschreibung standen.
Sichtbarkeit im Klein- oder mittleren Unternehmen
In einem Klein- oder mittleren Unternehmen sind die Mitarbeiter*innen sichtbarer. Das bedeutet, dass sowohl Stärken als auch Schwächen schneller wahrgenommen werden. Stärken können so durch das richtige Tätigkeitsfeld weiter ausgebaut werden und Schwächen durch beispielsweise ein Mentoring trainiert werden.
Zugehörigkeit und Teamgeist
Durch die enge Zusammenarbeit der Arbeitnehmer*innen in Klein- und mittleren Unternehmen entwickelt ein starkes Gefühl der Zugehörigkeit. Die Angestellten wachsen zu einem Team zusammen und sind so auch stark emotional an das Unternehmen gebunden. So entstehen langjährige Arbeitsverhältnisse, was sich natürlich sehr positiv auf Fluktuationsraten auswirkt und ebenso die Mitarbeiterbindung erhöht.
Welche Nachteile kann ein Job in einem Klein-und mittleren Unternehmen mitbringen?
Doch wie bei jeder Medaille hat auch die Arbeit in einem Klein- oder mittleren Unternehmen eine andere Seite und kann Nachteile mit sich bringen.
Erfahrung auf internationaler Ebene gering
Wenn ein Klein- oder mittleres Unternehmen regional tätig ist, ist die Chance, auf internationaler Ebene Erfahrungen zu sammeln, eher gering. Natürlich gibt es auch KMU‘s , die international tätig sind, doch in den meisten Fällen bleibt dies eher die Ausnahme. In so einem Fall sollte man vorab Recherchen betreiben und im Bewerbungsgespräch direkt nachfragen.
Niedrigerer Gehalt als in Großunternehmen
Der Gehalt in Klein- und mittleren Unternehmen ist im Vergleich zu Konzernen bisweilen niedriger. Man muss allerdings dazu sagen, dass der derzeitige Fachkräftemangel auch KMU‘s dazu bringt, Gehälter anzupassen.
Aufstiegschancen oftmals geringer
Wenn nicht neue Führungspositionen vorgesehen sind beziehungsweise Führungspositionen bereits besetzt sind, sind Aufstiegschancen oftmals gering. Allerdings bedeuten geringere Aufstiegschancen nicht, dass keine Weiterentwicklung stattfindet.
Insolvenzgefahr
Für Klein- und mittlere Unternehmen besteht vergleichsweise eine höhere Insolvenzgefahr als für Konzerne.
Warum in einem Konzern arbeiten?
Als Konzern gelten Unternehmen, die über 250 Mitarbeiter*innen haben und mehr als 50 Mio. Jahresumsatz erwirtschaften.
Welche Vorteile hast du, wenn du in einem Konzern arbeitest?
Höhere Bezahlung
Konzerne wollen sich die besten Mitarbeiter*innen sichern und sind hier auch gerne bereit, dementsprechendes Gehalt zu zahlen. Preis-Leistung müssen natürlich stimmen.
Flexible Arbeitszeit und flexibler Arbeitsort
Konzerne haben erkannt, dass feste Arbeitsplätze oder fixe Arbeitszeiten nicht zur heutigen Generation passen. Sie statten deshalb ihre Mitarbeiter*innen häufig mit hochwertigen Geräten und innovativen Tools aus, damit diese remote arbeiten können. Hier zählt ganz klar, was am Ende des Tages auf dem Tisch liegt. Wo oder wann das erledigt wurde, spielt oft gar keine Rolle.
Renommierte Mentoring & Traineeprogramme
Manche Konzerne verfügen über renommierte Mentoring und Traineeprogramme. Diese Programme ermöglichen die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen und Führungskräfte.
https://www.oesterreichjobs.com/mentoring-be-the-white-rabbit/
Gute Aufstiegs- und Wechselchancen
Da Konzerne häufig über viele Abteilungen und mehrere Standorte verfügen, können sich attraktive Aufstiegs- und Wechselchancen ergeben. Möchten Mitarbeiter*innen sich verändern, können Konzerne dies innerbetrieblich durch einen Wechsel ermöglichen. So halten sie ihre Talente im Haus.
Internationale Erfahrung sammeln im Großkonzern
Konzerne verfügen über Firmenstandorte im Ausland und haben natürlich auch internationale Kund*innen und Partner*innen. Als Mitarbeiter*in in einem Großkonzern hast du die Chance, Erfahrungen auf internationalem Terrain zu sammeln.
Welche Nachteile kann ein Job in einem Großkonzern mit sich bringen?
Größere Konkurrenz
Um in einem Konzern die Karriereleiter nach oben zu klettern, muss man zu den Besten gehören, über ein gesundes Maß an Selbstvertrauen verfügen und sich perfekt vermarkten. Die Konkurrenz ist stark und schläft nicht.
Längere Entscheidungswege
In Konzernen müssen Entscheidungen zumeist von der Führungsetage abgesegnet werden. Da sich die Workflows sehr viel komplexer gestalten als in KMU‘s können Projekte sich verzögern und schränken somit auch die Flexibilität und Eigenverantwortung der Mitarbeiter*innen ein.
Neuerungen brauchen Zeit
Was in einem KMU leichter umzusetzen ist, muss in einem Großunternehmen langfristiger geplant werden. Kreative, innovative Ideen müssen über mehrere Ebene an die richtige Stelle gelangen. Bis diesen dann tatsächlich zugestimmt und umgesetzt werden, muss man sehr viel Zeit einplanen.
Distanziere Arbeitsatmosphäre
Durch die hohe Mitarbeiteranzahl ist es nicht möglich, den Überblick über Kolleg*innen und Führungskräfte zu behalten. Deshalb herrscht in den meisten Konzern eine eher distanzierte und anonyme Arbeitsatmosphäre.
Was ist das Richtige für dich, groß, klein oder mittel?
Am Schluss liegt die Entscheidung, ob du in einem Konzern oder einem KMU arbeiten möchtest, ganz bei dir. Du solltest dir vorab klar die Frage stellen, was du möchtest und was dir wichtig ist.